4 Schutzmodule
4.13.5 Betriebsart „delta phi" – [ANSI 78V]
Abb. 107: Spannungsvektorsprung.
Wie im zeitlichen Ablauf dargestellt, springt die Spannung auf einen anderen Wert,
wodurch sich ihre Phasenlage ändert. Dieser Vorgang wird allgemein als Phasen- oder
Vektorsprung bezeichnet.
Das Gerät misst die Zeit einer Schwingungsperiode, wobei bei jedem
Spannungsnulldurchgang eine neue Messung gestartet wird. Die gemessene
Periodendauer wird mit einer internen Referenzzeit verglichen. Daraus wird die
Periodendauerabweichung des Spannungssignals ermittelt. Durch einen Vektorsprung
erfolgt der Nulldurchgang entweder früher oder später. Die ermittelte
Periodendauerabweichung entspricht dem auftretenden Vektorsprungwinkel.
Überschreitet der Vektorsprungwinkel den eingestellten Wert, so erfolgt die unverzögerte
Auslösung.
Der Ausfall einer oder mehrerer Phasen der Messspannung führt zur Blockierung der
Vektorsprungauslösung.
Funktionsprinzip
Die Vektorsprungüberwachung überwacht die drei Leiter-Leiter-Spannungen UL12, UL23
und UL31. Liegen alle drei Leiter-Leiter-Spannungen unterhalb eines Schwellwertes, wird
die Frequenzmessung blockiert. (Der Schwellwert ist einstellbar, siehe Messprinzip,
„Frequenz –
Je nach Einstellung der Frequenzstufe im Menü [Projektierung] (»f[x] . Modus« = „f< und
DF/DT" oder = „f> und DF/DT") wird der gemessene Vektorsprung mit dem eingestellten
Vektorsprung-Anregewert verglichen.
Wenn, je nach Parametrierung, in einer, zwei oder drei der drei Phasen der
Vektorsprungwinkel den eingestellten Wert delta phi überschreitet und die Frequenzstufe
nicht blockiert ist, erfolgt unverzögert ein Auslösekommando.
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Spannungsvektorsprung
U(t)
U(t)
Messprinzip").
U(t)'
Ausl
t=0
Δt ~ delta phi
MRMV4
t
╚═▷
MRMV4-3.7-DE-MAN