Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Seg HighPROTEC MRMV4 Handbuch Seite 341

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für HighPROTEC MRMV4:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

4.13.5
Betriebsart „delta phi" – [ANSI 78V]
Delta phi - Vektorsprung
Die Vektorsprungüberwachung schützt netzparallelarbeitende Synchrongeneratoren
durch schnelle Abschaltung bei Netzstörungen. Bei Netz-KU-Schaltungen sind diese
Generatoren besonders gefährdet. Die nach ca. 300 ms wiederkehrende Netzspannung
könnte den Generator in asynchroner Phasenlage treffen. Auch bei länger andauernden
Netzstörungen ist eine schnelle Trennung erforderlich. Grundsätzlich sind zwei
Anwendungsfälle zu unterscheiden:
a) Nur Netzparallelbetrieb, kein Inselbetrieb:
Hier schützt die Vektorsprungüberwachung den Generator durch Ausschalten des
Generatorschalters bei Netzfehlern.
b) Netzparallel und Inselbetrieb:
Hier wirkt die Vektorsprungüberwachung auf den Netzschalter. Dadurch wird
gewährleistet, dass das Aggregat genau dann nicht blockiert wird, wenn es als
Notstromaggregat gefordert ist.
Eine sehr schnelle Erfassung von Netzausfällen ist bei netzparallelarbeitenden
Synchrongeneratoren schwierig. Netzspannungswächter sind ungeeignet, denn der
Synchrongenerator sowie die Verbraucherimpedanzen stützen die abklingende
Netzspannung.
Aus diesem Grund sinkt die Spannung erst nach mehreren 100 ms unter die
Ansprechschwelle des Spannungswächters. Daher ist eine sichere Erfassung von
Kurzunterbrechungen der Netzspannung mit Netzspannungswächtern nicht möglich.
Auch Frequenzrelais sind teilweise ungeeignet, denn nur ein hochbelasteter Generator
sinkt innerhalb von 100 ms messbar in der Drehzahl. Stromrelais sprechen erst durch die
Existenz kurzschlussartiger Ströme an, können jedoch deren Entstehung nicht vermeiden.
Leistungsänderungswächter sprechen innerhalb von 200 ms an, verhindern aber auch
nicht die auf Kurzschlussleistung ansteigende Leistungsänderung. Da auch Lastsprünge
durch plötzliche Belastungen des Generators auftreten können, ist eine Anwendung von
Leistungsänderungswächtern ebenfalls als problematisch anzusehen.
Ohne vorstehend benannte Einschränkungen erfasst das Gerät die beschriebenen
Netzausfälle innerhalb von 60 ms, denn es wurde speziell für solche Fälle entwickelt, wo
die äußeren Bedingungen eine sehr schnelle Trennung vom Netz erfordern.
Voraussetzung für das Auslösen des Generator/Netzwächters ist eine Leistungsänderung
um mindestens 15 ‑ 20% der Nennlast. Langsame Änderungen der Systemfrequenzen, z.
B. durch Regelvorgänge (Verstellen des Drehzahlreglers), führen nicht zur Auslösung.
Kurzschlüsse innerhalb des Netzes können auch zur Auslösung führen, da auch hier ein
Sprung des Spannungsvektors größer als der Einstellwert auftreten kann. Die Größe des
Spannungsvektorsprungs ist abhängig von der Entfernung des Kurzschlussortes vom
Generator. Diese Funktion bietet auch für das EVU den Vorteil, dass die
Netzkurzschlussleistung und somit die einspeisende Energie auf den Kurzschluss von der
Eigenerzeugungsanlage nicht unnötig erhöht wird.
Bei sehr niedriger Eingangsspannung wird die Vektorsprungmessung blockiert, um
mögliches Fehlansprechen zu verhindern, siehe Messprinzip,
Messprinzip". Hierbei wirkt die Unterspannungsblockade schneller als die
Vektorsprungauslösung. Ein Phasenausfall führt ebenfalls zur Blockierung der
MRMV4-3.7-DE-MAN
4.13.5 Betriebsart „delta phi" – [ANSI 78V]
MRMV4
4 Schutzmodule
╚═▷ „Frequenz –
341

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Diese Anleitung auch für:

Highprotec mrmv4-2

Inhaltsverzeichnis