Das Advanced
Osmometer Modell 3900 Bedienungsanleitung
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Prinzipien der Gefrierpunkt-Osmometrie
Wenn ein gelöster Stoff (Solut) in einem reinen Lösungsmittel aufgelöst wird,
verändern sich die Eigenschaften der Lösung wie folgt:
•
Gefrierpunkterniedrigung,
•
Siedepunkterhöhung,
•
Erhöhung des osmotischen Drucks und
•
Verringerung des Dampfdrucks.
Diese sog. „kolligativen" oder Konzentrationseigenschaften der Lösung verändern
sich im Rahmen angemessener Grenzen in direktem Verhältnis zur Solut-
Konzentration, oder anders ausgedrückt, der Anzahl der Teilchen in der Lösung.
Von diesen kolligativen Eigenschaften eignet sich besonders die Messung des
Gefrierpunkts zur schnellen und hochpräzisen Ermittlung der Konzentration einer
wässrigen Lösung.
Der Gefrierpunkt von reinem H
dissoziierenden Soluts, wie z.B. Glukose (wo das Solut sich nicht in Ionenarten
auftrennt, sondern intakt bleibt), das in 1 kg Wasser aufgelöst wird, erniedrigt den
Gefrierpunkt um 1,858° C. Diese Veränderung nennt man die kryoskopische
Konstante (molare Gefrierpunkterniedrigung) für Wasser. Die
Gefrierpunkterniedrigung hängt auch vom Grad der Dissoziation des Soluts ab. Bei
ionischen Soluten wird der Gefrierpunkt für jede Ionenart um 1,858° C erniedrigt.
Wenn sich z.B. ein Mol Natriumchlorid in 1 kg Wasser vollständig in zwei
Ionenarten (Na+ und Cl-) aufspalten würde, würde der Gefrierpunkt um 3,716° C
erniedrigt werden. Es tritt jedoch nie eine komplette Dissoziation auf. Die zwischen
den Solutmolekülen auftretende Interferenz reduziert die Dissoziation um einen
Faktor, der als osmotischer Koeffizient bezeichnet wird.
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O liegt genau bei +0,010° C. Ein Mol eines nicht
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