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Siemens SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch Seite 264

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Grundlagen des Antriebssystems
Überwachungs- und Schutzfunktionen
Beispiel
Die Warnschwelle für die Temperaturüberwachung der Chiptemperatur ist ab Werk
auf 15 °C eingestellt, für die Temperaturüberwachung des Kühlkörpers und der
Zuluft sind 5 °C eingestellt. D. h., dass 15 °C bzw. 5 °C unterhalb der
Abschaltschwelle die Warnung "Übertemperatur, Überlast" ausgelöst wird.
Gleichzeitig mit der Warnung erfolgt die Einleitung der parametrierten Reaktionen
über p0290. Mögliche Reaktionen dabei sind:
S Reduktion der Pulsfrequenz (p0290 = 2, 3)
Dies ist eine sehr wirksame Methode Verluste im Leistungsteil zu reduzieren,
da die Schaltverluste einen sehr hohen Anteil an den Gesamtverlusten
aufweisen. In vielen Anwendungsfällen kann eine temporäre Verringerung der
Pulsfrequenz zu Gunsten einer Aufrechterhaltung des Prozesses toleriert
werden.
Nachteil:
Durch die Pulsfrequenzreduktion wird die Stromwelligkeit erhöht, das eine
Vergrößerung des Momentenrippels an der Motorwelle (bei kleinem
Trägheitsmoment) und eine Erhöhung des Geräuschpegels zur Folge haben
kann. Auf die Dynamik des Stromregelkreises hat die Pulsfrequenzreduktion
keinen Einfluss, da die Abtastzeit der Stromregelung konstant bleibt!
S Reduktion der Ausgangsfrequenz (p0290 = 0, 2)
Diese Variante ist dann vorteilhaft, wenn eine Pulsfrequenzreduktion nicht
erwünscht ist bzw. die Pulsfrequenz bereits auf die niedrigste Stufe gestellt ist.
Weiterhin sollte die Last eine lüfterähnliche Charakteristik haben, d. h. eine
quadratische Momentenkennlinie bei fallender Drehzahl. Die Reduzierung der
Ausgangsfrequenz bewirkt dabei eine deutliche Verringerung des Umrichter–
Ausgangstroms, und führt damit ebenfalls zu einer Verringerung der Verluste im
Leistungsteil.
S Keine Reduktion (p0290 = 1)
Diese Option sollte gewählt werden, wenn weder eine Pulsfrequenzreduktion
noch eine Verringerung des Ausgangsstroms in Frage kommen. Der Umrichter
verändert dabei seinen Arbeitspunkt nach Überschreiten der Warnschwelle
nicht, so dass der Antrieb bis zum Erreichen der Abschaltwerte weiter betrieben
werden kann. Nach Erreichung der Abschaltschwelle schaltet sich der
Umrichter mit der Störung "Übertemperatur, Überlast" ab. Die Zeit bis zur
Abschaltung ist jedoch nicht definiert und hängt von der Höhe der Überlast ab.
Es kann lediglich die Warnschwelle verändert werden, um damit eine frühere
Warnung zu erhalten, und gegebenenfalls von außen in den Antriebsprozess
einzugreifen (z. B. Lastreduktion, Absenken der Umgebungstemperatur).
Funktionsplan zu Thermischen Überwachungen und Überlasreaktionen
S 8014
7-264
Thermische Überwachung Leistungsteil
SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch, Ausgabe 12/04
 Siemens AG 2004 All Rights Reserved

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