Planungshandbuch Dachs Gen2
1 Einleitung
1�1 Energieeinsparung und Umweltschutz
Die Auswirkungen der bisherigen Energiepolitik werden
immer offensichtlicher. Unsere zukünftige Energiever-
sorgung wird von folgenden Faktoren bestimmt sein:
● Rohstoffvorräte,
● steigende Energiekosten,
● wachsender Energiebedarf,
● Auswirkungen auf Umwelt und Weltklima.
Unter diesen Gesichtspunkten sind effiziente Energie-
versorgung und eine rationelle Energienutzung wesent-
liche Voraussetzungen für eine notwendige und zu-
kunftsorientierte Energiewirtschaft.
Diese Erkenntnis sowie das wachsende Umweltbewusst-
sein hat sich in den letzten Jahren zu einem kräftigen
Motor für innovative Entwicklungen entwickelt – dies
aber nicht nur hinsichtlich des wirtschaftlichen Einsatzes
der Primärenergie. Auch der ökologische Aspekt der ra-
tionellen Energieversorgung in Bezug auf Primärener-
gieeinsparung und Emissionsminderung spielen hier
eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt forciert durch poli-
tische Weichenstellung und begünstigt durch finanzielle
Förderungen entwickeln sich effiziente, energiespa-
rende und umweltfreundliche Technologien immer
mehr zu einem wirtschaftlichen Standbein der Gesell-
schaft. Gleichzeitig werden regionale Arbeitsplätze ge-
schaffen.
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine dieser bewär-
ten innovativen Energietechnologien, mit denen sich
eine höhere Energieeffizienz, eine zukunftsorientierte
Energieversorgung und auch ehrgeizige klimapolitische
Ziele erreichen lassen.
1�2 Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung
Unter Kraft-Wärme-Kopplung versteht man die gleich-
zeitige Gewinnung von mechanischer Energie und nutz-
barer Wärme. Diese Technik der Kopplung von Kraft-
und Wärmeerzeugung blickt auf eine lange Tradition
zurück.
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) bzw. eine KWK-Anlage
stellt eine typische Anwendung der Kraft-Wärme-Kopp-
lung dar. Hierbei treibt ein Motor einen Generator an,
die erzeugte mechanische Energie wird also unmittelbar
in Elektrizität umgewandelt. Gleichzeitig wird die durch
den Antrieb anfallende Abwärme nicht wie bei konven-
tionellen Kraftwerken vernichtet, sondern genutzt, in-
dem sie ausgekoppelt und z. B. einem Heiz- oder Trink-
wassersystem zugeführt oder als Prozesswärme einge-
setzt wird.
18/8098.046.001.01
Gas/Öl
Brenn-
sto
Abb. 1: Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung am Dachs
Durch die Kopplung von Kraft- und Wärmeerzeugung
kann die eingesetzte Energie (z. B. Heizöl, Erdgas) sehr
viel effizienter genutzt werden als bei der herkömm-
lichen Erzeugung in getrennten Anlagen. Da die Um-
wandlung der Primärenergie im Kreisprozess stattfindet,
werden in der Regel nur 30 – 35 % der eingesetzten En-
ergie in mechanische Bewegung umgesetzt. Die rest-
lichen 65 – 70 % werden in Wärme umgewandelt,die
dann über entsprechende Wärmeaustauscher systeme
ausgekoppelt und einem Heiz- oder Brauchwasserpro-
zess zugeführt werden. Der Gesamtwirkungsgrad steigt
somit auf ca. 90 - 100 %, die effektive Ausnutzung der
Primärenergie ist maximiert und gegenüber der ge-
trennten Erzeugung von Strom und Wärme findet eine
Primärenergieeinsparung von ca. 30 % statt.
Strom
Wärme
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