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Gerichteter Gegensystemüberstromschutz - ABB RED670 Handbuch

Längsdifferentialschutz
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1MRK 505 186-UDE B
4.10.1.2
Applikationshandbuch
könnte die Situation erkennen, aber die Auslösezeit dieses Schutzes ist in der Regel
zu lang.
Für große und wichtige Maschinen sollte daher ein schneller Schutz gegen
unbeabsichtigte Zuschaltung in das Schutzschema aufgenommen werden.
Der Schutz gegen unbeabsichtigte Einschaltung kann durch eine Kombination aus
Unterspannungs-, Überspannungs- und Überstromschutzfunktionen erreicht
werden. Die Unterspannungsfunktion erkennt mit einer Verzögerung von
beispielsweise 10 s die Situation, in welcher der Generator nicht mit dem Netz
verbunden ist (stillstand) und aktiviert die Überstromfunktion. Die
Überspannungsfunktion erkennt die Situation, in welcher der Generator ausser
Betrieb genommen wird und deaktiviert die Überstromfunktion. Die
Überstromfunktion hat einen Ansprechwert von etwa 50 % des
Generatornennstroms Die Auslöseverzögerung beträgt etwa 50 ms.
Einstellrichtlinien
Die Parameter für die allgemeine Strom- und Spannungsschutzfunktion (GF)
werden über die lokale HMI bzw. den Schutz- und Steuerungs-Manager des IED
(PCM 600) eingestellt.
Gerichteter Gegensystemüberstromschutz
Gerichteter Gegensystemüberstromschutz wird typischerweise als empfindlicher
Erdfehlerschutz für Stromleitungen genutzt, bei denen es durch gegenseitige
Induktion zweier oder mehrerer Leitungen zu unzulässiger
Nullsystempolarisierung kommt. Zusätzlich kann er für Anwendungen an
Untergrundkabeln genutzt werden, bei denen die Nullimpedanz von den
Fehlerstromrückpfaden abhängt, die Gegensystemimpedanz des Kabels aber
praktisch konstant ist. Es ist zu beachten, dass das gerichtete
Gegensystemüberstromelement Schutz vor allem bei Unsymmetriefehlern bietet (d.
h. auch gegen zweiphasige Kurzschlüsse). Es ist dafür zu sorgen, dass der
minimale Ansprechwert für eine solche Schutzfunktion über dem Niveau der
natürlichen Netzunsymmetrie eingestellt wird.
Es folgt ein Beispiel, wie durch den Einsatz gerichteter Gegensystem-
Überstromschutzelemente innerhalb der GF-Funktion ein empfindlicher
Erdfehlerschutz für Stromleitungen erreicht werden kann.
Diese Funktionalität kann durch den Einsatz einer GF-Funktion erreicht werden.
Um den sicheren Betrieb der Funktion zu gewährleisten, ist wie folgt vorzugehen:
1.
Die Drehströme und -spannungen der Stromleitung mit einer GF-Instanz
verbinden (z. B. GF04)
2.
Parameter "CurrentInput" auf "NegSeq" einstellen (bitte beachten, dass die
Funktion den Strom I2 und NICHT den Strom 3I2 misst; dies ist für die
korrekte Einstellung des Überstromansprechwert wichtig)
3.
Parameter "VoltageInput" auf "-NegSeq" einstellen (bitte beachten, dass der
Gegenspannungszeiger absichtlich umgekehrt wird, um die Ausrichtung zu
vereinfachen)
Abschnitt 4
IED Anwendung
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