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ABB RED670 Handbuch Seite 185

Längsdifferentialschutz
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1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch
Bei diesem Beispiel mit einem Fehler zwischen T und B wird die von Punkt T zum
Fehler gemessene Impedanz um einen Faktor erhöht, der als die Summe der
Ströme von Punkt T zum Fehler geteilt durch den Relaisstrom definiert ist. Für das
Relais an C muss die Impedanz auf der Hochspannungsseite U1 durch das
Übersetzungsverhältnis des Transformators auf den Messspannungspegel
umgesetzt werden.
Eine weitere Komplikation, die je nach Topologie auftreten kann, ist, dass der
Strom von einem Ende eine Rückwärtsrichtung für Fehler auf der geschützten
Leitung haben kann. Bei Fehlern an T kann der Strom von B beispielsweise von B
nach C je nach Systemparametern in Rückwärtsrichtung gehen (siehe die
gepunktete Linie in Abb. 81), sofern der Distanzschutz in B nach T die falsche
Richtung misst.
Bei Systemen mit drei Enden kann es je nach der Quellenimpedanz hinter den
Relais, den Impedanzen des geschützten Objekts und dem Standort des Fehlers u.
U. erforderlich sein, an einem Ende Zone2-Auslösung oder nachfolgende
Auslösung zu akzeptieren.
Generell ist es bei dieser Art von Anwendung schwierig, die Einstellungen von
Zone1 so zu wählen, dass ein Überlappen der Zonen mit ausreichender
Empfindlichkeit ohne Interferenzen mit anderen Einstellungen für Zone1, d. h.
ohne Selektivitätskonflikte, gewährleistet ist. Zur Ermittlung geeigneter
Einstellungen und Auswahl des richtigen Signalvergleichs zur Gegenstation sind
sorgfältige Fehlerberechnungen erforderlich.
Fehlerwiderstand
Die Funktion des Distanzschutzes für einphasige Erdschlüsse ist äußerst wichtig,
weil normalerweise mehr als 70 % der Fehler auf Übertragungsleitungen
einphasige Erdschlüsse sind. Bei diesen Fehlern setzt sich der Fehlerwiderstand aus
drei Teilen zusammen: Lichtbogenwiderstand, Widerstand der Mastkonstruktion
und Mastfußwiderstand. Der Lichtbogenwiderstand lässt sich nach der Warrington-
Gleichung wie folgt berechnen:
×
28707 L
=
Rarc
1.4
I
EQUATION1456 V1 DE
wobei
L
ist die Länge des Lichtbogens (in Metern). Diese Gleichung gilt für die Distanzschutzzone 1.
Für Zone 2 ist etwa der dreifache Lichtbogen-Fuß-Abstand und eine Windgeschwindigkeit
von ca. 50 km/h anzunehmen.
I
ist der Ist-Fehlerstrom in A.
In der Praxis sollte die Einstellung des Fehlerwiderstands für Phase-Erde (RFPE)
und Phase-Phase (RFPP) so hoch wie möglich sein, ohne dass es zu Konflikten mit
der Lastimpedanz kommt. Nur so ist eine zuverlässige Fehlererkennung garantiert.
Abschnitt 4
IED Anwendung
(Gleichung 71)
181

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