Abschnitt 4
IED Anwendung
458
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Windungsschluss- und Reservedifferentialschutz (gerichtetes
Gegensystem). Überstromschutz, verbunden mit den Stromwandlern des
Generator-Hochspannungsanschlusses, in den Generator schauend (67Q)
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Ständerüberlastschutz (49S)
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Läuferüberlastschutz (49R)
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Erregungsausfallschutz (gerichteter Mitsystem-Überstromschutz) (40)
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Rück-/Vorwärtsleistungsüberwachung (gerichteter Mitsystem
Überstromschutz, 2 % Empfindlichkeit) (32)
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Maschinenstillstand-/Zuschaltschutz (51/27)
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Leistungsschalter-Überschlagschutz
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Synchronisierungsüberwachung
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Empfindlicher Gegensystem-Generatorüberstromschutz und Alarm (46)
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Phasen oder Phase-Phase oder Gegen-/Mit-/Nullsystem Über-/
Unterspannungsschutz (27x, 59x, 47)
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Generator Außertrittfallschutz (basierend auf gerichtetem Mitsystem-
Überstromschutz) (78)
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Generator-Zuschaltschutz
Generator-Zuschaltschutz
Wird der Generator außer Betrieb genommen und steht still, besteht das Risiko,
dass der Generatorleistungsschalter fälschlicherweise eingeschalten wird.
Ein Generator, der im Stillstand oder auf der Drehvorrichtung in allen drei Phasen
erregt wird, verhält sich ähnlich wie ein Induktionsmotor und beschleunigt auch so
ähnlich. Zu diesem Zeitpunkt stellt die Maschine die subtransiente Reaktanz zum
Netz dar und es kann erwartet werden, dass sie, abhängig von der entsprechenden
Netzimpedanz, den ein- bis vierfachen Nennstrom zieht. Die Klemmenspannung
der Maschine kann, abhängig von der entsprechenden Netzimpedanz
(einschließlich des Blocktransformators), von 20 bis 70 % der Nennspannung
reichen. Höhere Werte für Maschinenstrom und -spannung (drei- bis vierfacher
Nennstrom und 50 bis 70 % Nennspannung) können erwartet werden, wenn der
Generator mit einem starken Netz verbunden ist. Niedrige Strom- und
Spannungswerte (ein- bis zweifacher Nennstrom und 20 bis 40 % Nennspannung)
sind repräsentativ für schwache Netze.
Da ein Generator sich ähnlich verhält wie ein Induktionsmotor, entwickeln sich
während der Beschleunigung im Läufer hohe Ströme. Wenngleich der Läufer
durch übermäßig hohe Ströme thermisch beschädigt werden kann, beträgt die Zeit
bis zum Eintreten des Schadens doch mehrere Sekunden. Deutlich kritischer ist
jedoch das Lager, das aufgrund des niedrigen Öldrucks in Sekundenbruchteilen
beschädigt werden kann. Daher ist es unerlässlich für eine extrem schnelle
Auslösung zu sorgen. Diese Auslösung sollte beinahe unverzögert stattfinden (<
100 ms).
Es besteht das Risiko, dass der Strom zum Generator bei unbeabsichtigter
Einschaltung begrenzt ist, sodass der "normale" Überstrom- oder
Unterimpedanzschutz die gefährliche Situation nicht erkennt. Die Verzögerung
dieser Schutzfunktionen könnte zu lang sein. Die Rückleistungsüberwachung
1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch