ABB RED670 Handbuch Seite 482

Abschnitt 4
IED Anwendung
478
• Distanzschutzfunktion
• Unter/Überspannungs-Funktion
• Synchronisierungsprüfung und Spannungsprüfung für die
Schwachstromeinspeisungs-Logik
Diese Funktionen können unnötigerweise ausgelöst werden, wenn in den
Sekundärkreisen zwischen den Spannungswandlern und dem Gerät ein Fehler auftritt.
Zur Verhinderung solcher unerwünschten Auslösungen können verschiedene
Maßnahmen ergriffen werden. Spannungswandlerschutzschalter in den
Spannungsmesskreisen, die so nahe wie möglich an den Spannungswandlern
angebracht sind, wären eine solche Maßnahme. Eine weitere Möglichkeit wäre der
Einsatz von separaten Spannungswandlerausfall-Überwachungsrelais oder -
Elementen in den Schutz- und Überwachungsgeräten. Diese Lösungen werden
kombiniert, um die bestmögliche Wirkung in der
Spannungswandlerüberwachungsfunktion (FSD) zu erzielen.
Die in die Gerät-Produkte integrierte Spannungswandlerausfall-
Überwachungsfunktion kann auf der Grundlage von externen Binärsignalen vom
Spannungswandlerschutzschalter bzw. vom Leitungstrenner aktiviert werden. Bei
den ersteren wird die Auslösung aller spannungsabhängigen Funktionen
beeinflusst, während bei den letzteren die Distanzschutzfunktionen nicht blockiert
werden.
Für isolierte bzw. hochohmig geerdete Netzwerke wird die Verwendung des
Gegensystemerkennungs-Algorithmus auf der Basis der Gegensystem-Messwerte
(einem hohen Wert der Spannung 3 U2 ohne Präsenz des Gegensystemstromes 3
I2) empfohlen.
Für direkt bzw. niederohmig geerdete Netzwerke wird die Verwendung des
Nullsystemerkennungs-Algorithmus auf der Basis der Nullsystem-Messwerte
(einem hohen Wert der Spannung 3 U0 ohne Präsenz des Reststromes 3 I0)
empfohlen. Der Spannungswandlerausfall-Überwachungsfunktion kann ein auf
Spannungs- und Stromgradienten basierendes Kriterium hinzugefügt werden, um
einen Ausfall eines dreiphasigen Spannungswandlers zu erkennen, der in der Praxis
eher bei der Spannungswandlerumschaltung während Schalthandlungen zu
verzeichnen ist. In Fällen, in denen die Leitung eine schwache Einspeisung von
Nullstrom haben kann, ist diese Funktion zu vermeiden.
Zur besseren Anpassung an die Systemanforderungen ist ein separater
Betriebsartenwähler OpMode eingeführt worden. Mit diesem Betriebsartenwähler
können Interaktionen zwischen den Gegen- und Nullsystem-Algorithmen selektiert
werden. Bei normalen Applikationen ist der OpMode entweder auf UNsINs für das
Auswählen des Gegensystem-Algorithmus oder UZsIZs für den Nullsystem-
basierten Algorithmus eingestellt. Wenn Systemuntersuchungen oder praktische
Erfahrungen belegen, dass auf Grund der Systembedingungen die Gefahr der
Nichtaktivierung der Spannungswandlerüberwachungsfunktion besteht, kann deren
Zuverlässigkeit erhöht werden, indem der OpMode auf UZsIZs ODER UNsINs
bzw. OptimZsNs gestellt wird. Im Modus UZsIZs ODER UNsINs ist sowohl der
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Applikationshandbuch