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ABB RED670 Handbuch Seite 408

Längsdifferentialschutz
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Abschnitt 4
IED Anwendung
404
Strom für die Hilfsaggregate des Kraftwerks kann von einem
Eigenbedarfstransformator abgenommen werden, der mit der Primärseite des
Maschienentransformators verbunden ist. Der Strom kann aber auch von einem
Anfahrtransformator stammen, der mit dem externen Netz verbunden ist. Der
Rückleistungsschutz muss so angelegt sein, dass er Rückleistung unabhängig vom
Leistungsfluss zu den Hilfsaggregaten des Kraftwerks erkennt.
Wasserturbinen verkraften Rückleistung viel besser als Dampfturbinen. Lediglich
bei Kaplan- und Rohrturbinen kann sich Rückleistung negativ auswirken. Es
besteht das Risiko, dass sich das Turbinenlaufrad axial bewegt und mit stationären
Teilen in Berührung kommt. Sie sind nicht immer robust genug, um der damit
verbundenen Belastung standzuhalten.
Fällt die Außentemperatur auf Werte weit unter Null, kann es durch Eis und
Schnee zur Blockade des Zulaufs kommen. Äste und Blätter können zudem die
Rechen verstopfen. Eine völlige Blockade des Zulaufs kann Kavitation
verursachen. Das Risiko der Beschädigung von Wasserturbinen kann einen
Rückleistungsschutz bei unbeaufsichtigten Kraftwerken rechtfertigen.
Eine Wasserturbine, die bei geschlossenen Leitschaufeln im Wasser dreht, zieht
elektrische Leistung aus dem übrigen Stromversorgungssystem. Diese Leistung
entspricht etwa 10 % der Nennleistung. Befindet sich nur Luft in der
Wasserturbine, fällt der Leistungsbedarf auf etwa 3 %.
Dieselmotoren sollten über einen Rückleistungsschutz verfügen. Der Generator
entnimmt dem Netz etwa 15 % seiner Nennleistung oder mehr. Ein schwergängiger
Motor kann bis zu 25 % der Nennleistung zum Antrieb benötigen. Ein Motor, der
gut eingefahren ist, benötigt vielleicht nicht mehr als 5 %. Es ist notwendig vom
Motorenhersteller Informationen zu erfragen und während der Inbetriebnahme die
Rückleistung zu messen.
Gasturbinen benötigen für gewöhnlich keinen Rückleistungsschutz.
In Abbildung
200
ist der Rückleistungsschutz mit Unterleistungsrelais und
Überleistungsrelais dargestellt. Das Unterleistungsrelais lässt einen größeren
Spielraum zu und sollte zuverlässiger sein. Auf der anderen Seite könnte das
Risiko einer unerwünschten Auslösung direkt nach der Synchronisierung höher
sein. Das Unterleistungsrelais sollte so eingestellt werden, dass es auslöst, wenn die
Wirkleistung des Generators unter 2 % liegt. Das Überleistungsrelais sollte so
eingestellt werden, dass es auslöst, wenn der Leistungsfluss vom Netz zum
Generator über 1 % liegt.
1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch

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