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ABB RED670 Handbuch Seite 147

Längsdifferentialschutz
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1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch
Ebenso werden durch die CT-Sättigung auf der Sekundärseite des CT zweite
Harmonische von beträchtlichem Ausmaß verursacht, die zur Stabilisierung des
Relais unter Durchgangsfehlerbedingungen beitragen. Deshalb wird dringend
empfohlen, eine empfindliche Einstellung von I2/I1Verhältnis auch dann
aufrechtzuerhalten, wenn sich kein Transformator in der geschützten Zone befindet.
I5/I1Verhältnis, eingestellt als ein Prozentwert: [I5/I1 · 100%]
Der eingestellte Wert ist das Verhältnis der fünften Harmonischen des
Differentialstromes zur Grundfrequenz des Differentialstromes.
Eine 20–30 %ige Übererregung eines Transformators kann eine 10 bis 100-fache
Erhöhung des Magnetisierungsstromes im Vergleich zum Normalwert hervorrufen.
Dieser Magnetisierungsstrom ist ein echter Differentialstrom, wenn sich der
Transformator innerhalb der geschützten Zone befindet. Da ein hohes Maß an
fünften Harmonischen vorhanden ist, eignet sich in den meisten Fällen ein
Vorgabewert von 25 % zur Erkennung des Phänomens. Durch die CT-Sättigung
werden auch fünfte Harmonische auf der sekundären Seite verursacht. Deshalb
wird empfohlen, diese Einstellung von 25 % auch dann beizubehalten, wenn sich
kein Transformator in der geschützten Zone befindet. Im Grunde genommen gilt
hier das Gleiche, was oben bereits zur Einstellung der zweiten Harmonischen
ausgeführt wurde.
Bestimmung von Interner/externer Fehler
NegSeqDiff
Der Gegensystem-Fehlerdiskriminator kann auf Ein/Aus gestellt werden. Es ist eine
wichtige Ergänzung zur stabilisierten Differentialfunktion. Da er gerichtet ist, kann
er zwischen externen und internen Fehlern auch unter schwierigen Bedingungen -
wie beispielsweise CT-Sättigung - unterscheiden. Es wird empfohlen, ihn stets im
aktivierten Zustand zu belassen (On).
NegSeqROA
Dies ist die Einstellung für den Relais-Ansprechwinkel des auf dem
Gegensystemstrom basierten internen/externen Fehlerdiskriminators. Der
Richtungstest wird so durchgeführt, dass der Phasenwinkel der Summe der lokalen
Gegensystemströme mit dem Phasenwinkel der Summe aller am entfernten Ende
anliegenden Gegensystemströme verglichen wird. Siehe Abbildung 62.
Idealerweise beträgt der Winkel für interne Fehler 0 Grad, für externe Fehler 180
Grad. Die beispielsweise durch CT-Sättigung sowie unterschiedliche Phasenwinkel
der Quellen verursachten Messfehler machen jedoch einen Sicherheitsspielraum in
der Einstellung für den ROA (Relais-Ansprechwinkel) erforderlich. Für die meisten
Fälle werden 60 Grad als Vorgabewert empfohlen. Die Einstellung stellt einen
Kompromiss zwischen Sicherheit und Zuverlässigkeit dar. Bei langen Leitungen,
wo der Phasenwinkel der Quellenspannungen an den verschiedenen Leitungsenden
stark differieren kann, ist eine detailliertere Analyse zu empfehlen.
Abschnitt 4
IED Anwendung
143

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