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ABB RED670 Handbuch Seite 512

Längsdifferentialschutz
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Abschnitt 4
IED Anwendung
508
Zuschalt-Überprüfung - wie beispielsweise der Prüfung von Leitungen oder
Sammelschienen auf Stromlosigkeit - vorgenommen werden.
Während der einpoligen Pausenzeit gibt es einen äquivalenten "Reihen"-Fehler im
System, der im Fließen eines Nullstromes resultiert. Von daher müssen die Nullstrom-
Schutzeinrichtungen (Erdfehlerschutz) mit der einpoligen Auslösung und der
Wiedereinschaltung koordiniert werden. Aufmerksamkeit ist auch der
"Poldiskrepanz" (Poldiskordanz) zu widmen, die entsteht, wenn Leistungsschalter
mit einpoligen Auslösevorrichtungen ausgerüstet sind. Für diese Leistungsschalter
wird Poldiskrepanzschutz benötigt. Sie müssen auch mit dem einpoligen
Wiedereinschalter koordiniert und während der Pausenzeit blockiert werden, wenn
eine normale Diskrepanz auftritt. Alternativ dazu sollte eine Auslösezeit genutzt
werden, die länger als die eingestellte 1-phasige Pausenzeit ist.
Bei den individuellen Leitungsleistungsschaltern und Wiedereinschaltungs-Geräten
wird der Begriff "Pausenzeit der Wiedereinschaltung" benutzt. Das ist die Pausenzeit-
Einstellung für den Wiedereinschalter. Bei einer gleichzeitigen Auslösung und
Wiedereinschaltung an den beiden Leitungsenden ist die Pausenzeit der
Wiedereinschaltung in etwa der Pausenzeit der Leitung gleich. Ansonsten können
diese beiden Zeiten unterschiedlich sein, da an einem Leitungsende die Auslösung
langsamer erfolgen kann als am anderen, was bedeutet, dass die Leitung erst dann
stromlos ist, wenn beide Enden geöffnet haben.
Liegt ein permanenter Fehler vor, löst der Leitungsschutz wieder aus, wenn zur
Fehlerbehebung eine Wiedereinschaltung versucht wird.
Es ist allgemein üblich, pro Leitungs-Leistungsschalter (CB) eine automatische
Wiedereinschaltungsfunktion zu nutzen. Wenn ein Leistungsschalter pro
Leitungsende verwendet wird, dann ist pro Leitungsende eine
Wiedereinschaltungsfunktion gegeben. Falls Wiedereinschaltungsfunktionen in
einen doppelten Leitungsschutz enthalten sind, was zwei
Wiedereinschaltungsfunktionen pro Leistungsschalter bedeutet, sollten
Maßnahmen zur Vermeidung von unkoordinierten Wiedereinschaltungsbefehlen
getroffen werden. In Eineinhalb- und Doppelleistungsschalter- sowie
Ringsammelschienen-Anordnungen werden zwei Leistungsschalter pro
Leitungsende genutzt. Pro Leistungsschalter wird eine
Wiedereinschaltungsfunktion empfohlen. Bei einer solchen Anordnung kann die
sequenzielle Wiedereinschaltung der beiden Leistungsschalter mittels eines in der
Wiedereinschaltungsfunktion zur Verfügung stehenden Prioritätsschaltkreises
sichergestellt werden. Bei einem permanenten Fehler und fehlgeschlagener
Wiedereinschaltung des ersten Leistungsschalters wird das Wiedereinschalten des
zweiten Leistungsschalters unterdrückt und damit die Belastung des
Stromversorgungssystems begrenzt. Ein weiterer Vorteil des mit dem
Leistungsschalter verbundenen Wiedereinschalters besteht darin, dass es
wesentlich einfacher ist zu überprüfen, ob der Leistungsschalter vor der Sequenz
geschlossen hat, auf eine Wiedereinschaltungs-Sequenz vorbereitet ist usw.
Die Wiedereinschaltungsfunktion kann zur Durchführung der 1-phasigen und/oder
3-phasigen Wiedereinschaltung aus mehreren Einfach- bis Mehrfach-
Wiedereinschaltungsprogrammen gewählt werden. Die Pausenzeit der 3-phasigen
1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch

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