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ABB RED670 Handbuch Seite 356

Längsdifferentialschutz
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Abschnitt 4
IED Anwendung
352
Wenn VT-Eingänge nicht vorhanden oder nicht angeschlossen sind,
ist der Funktionsparameter DirModex auf dem Default-Wert,
Ungerichtet, zu belassen.
Bei vielen Anwendungen sind mehrere Stufen mit unterschiedlichen
Stromansprechwerten und Zeitverzögerungen nötig. Der zeitverzögerte
Überstromschutz (TOC) kann bis zu vier unterschiedliche, individuell einstellbare
Stufen haben. Jede Stufe der TOC-Funktion hat eine hohe Flexibilität. Mögliche
Optionen:
Ungerichtete / Gerichtete Funktion: Bei den meisten Anwendungen wird die
ungerichtete Funktion eingesetzt. Dies ist meist dann der Fall, wenn vom zu
schützenden Objekt selbst kein Fehlerstrom eingespeist werden kann. Um sowohl
Selektivität als auch schnelle Fehlerbeseitigung zu erzielen, kann der Einsatz der
gerichteten Funktion notwendig sein.
Auswahl an verzögerten Kennlinien: Es sind verschiedene Arten von verzögerten
Kennlinien verfügbar. Neben einer unabhängig verzögerten Kennlinie finden sich
auch unterschiedliche Arten von abhängig verzögerten Kennlinien. Die Selektivität
zwischen unterschiedlichen Überstrom-Schutzeinrichtungen ist in der Regel durch
die Abstimmung der Verzögerungsfunktionen der unterschiedlichen
Schutzeinrichtungen gegeben. Um eine optimale Abstimmung zu ermöglichen,
sollten alle untereinander abzustimmenden Überstromrelais die gleiche
Verzögerungskennlinie aufweisen. Aus diesem Grund steht ein große Palette an
standardisierten stromabhängigen Verzögerungskennlinien zur Verfügung: IEC
und ANSI. Es ist zudem möglich die stromabhängigen Verzögerungskennlinien
maßgeschneidert anzupassen.
In der Regel ist es notwendig, dass die Phasen-Überstromschutzfunktion so schnell
wie möglich zurückgesetzt wird, sobald der Strom unter den Auslösewert fällt. In
einigen Fällen ist ein verzögertes Rückfallen (Reset) erforderlich. Daher können
unterschiedliche Rückfallkennlinien verwendet werden.
Bei einigen Schutzanwendungen kann es notwendig sein den Stromansprechwert
zeitweise zu verändern. Ein typischer Fall ist zum Beispiel eine Schutzeinrichtung,
die den Strom zu einem großen Motor misst. Beim Anlaufen des Motors kann der
Anlaufstrom deutlich höher als der Nennstrom des Motors sein. Daher gibt es die
Möglichkeit einen Multiplikationsfaktor für den Stromansprechwert einzugeben.
Dieser Multiplikationsfaktor wird über ein binäres Eingangssignal zu der Funktion
aktiviert.
Beim Einschalten von Leistungstransformatoren kann ein hoher Einschaltstrom
fließen. Ursache dieser Erscheinung ist die Sättigung des Magnetkerns des
Transformator während bestimmter Abschnitte der Periode. Es besteht das Risiko,
dass der Einschaltstrom einen Wert erreicht, der über dem Stromansprechwert des
Phasen-Überstromschutzes liegt. Der Einschaltstrom hat einen großen Anteil der
zweiten Oberwelle. Das kann dazu genutzt werden eine unerwünschte Auslösung
der Schutzeinrichtung zu verhindern. Deshalb bietet die TOC-Funktion die
Möglichkeit der Blockierung bei vorhandener zweiter Oberwelle, wenn der
1MRK 505 186-UDE B
Applikationshandbuch

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