Thermisches Motormodell - Siemens SINAMICS G120 Betriebsanleitung

8.21.1

Thermisches Motormodell

Beschreibung
Die für das thermische Motormodell benötigten Daten werden aus den Typenschilddaten ge-
schätzt und bei der Schnellinbetriebnahme eingegeben. Diese Daten ermöglichen bei Stan-
dard-Siemens-Motoren einen zuverlässigen und stabilen Betrieb. Bei Motoren von Fremd-
herstellern müssen im Bedarfsfall Parameteränderungen vorgenommen werden. Wir emp-
fehlen grundsätzlich, nach der Schnellinbetriebnahme einen Durchlauf der automatischen
Motordatenidentifizierung vorzunehmen, damit die elektrische Ersatzschaltung festgelegt
werden kann. Dadurch wird eine genauere Berechnung der im Motor auftretenden Verluste
ermöglicht, die eine Auswirkung auf die Genauigkeit des thermischen Motormodells haben.
Beispiel
Ein als zu hoch parametrierter Ständerwiderstand würde in dem Abbild höhere Verluste er-
geben, als sie in dem realen Motor auftreten, und es würde eine zu hohe berechnetet Mo-
tortemperatur angezeigt werden.
Sind zwecks Optimierung des thermischen Motormodells Änderungen erforderlich, dann ist
zuerst das Motorgewicht (P0344) einer Plausibilitätskontrolle zu unterziehen. Im Allgemeinen
wird das Motorgewicht den Katalogdaten des Motorherstellers entnommen. Das thermische
Modell kann ferner durch Anpassen der Standard-Übertemperaturen für das Ständerblech-
paket P0626, die Ständerwicklung P0627 und den Läufer P0628 optimiert werden. Die Stan-
dard-Übertemperaturen stellen die stationären Temperaturen dar, die im Nennbetrieb be-
züglich der Umgebung zu erwarten sind, und sie werden zum Abschätzen der thermischen
Widerstände benutzt. Diese Übertemperaturen sind im Allgemeinen im Katalog nicht ange-
geben.
Die Umgebungstemperatur P0625 ist ein weiterer wichtiger Parameter, der die Genauigkeit
des thermischen Modells beeinflusst.
Control Units CU240S
Betriebsanleitung, 04/2006, A5E00766042A AA
8.21 Thermischer Motorschutz und Überlastverhalten
Funktionen
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