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Kontrolle Der Stromkreise - Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch

Multifunktionaler maschinenschutz
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Inhaltsverzeichnis

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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Frequenznachführung
Das Gerät verfügt über eine integrierte Frequenznachführung; dadurch werden die Schutzfunktionen immer mit
auf die tatsächliche Frequenz angepassten Algorithmen bearbeitet. Dies erklärt den großen Frequenzbereich
und den geringen Frequenzeinfluss. Das bedingt aber auch, dass vor Durchführung einer dynamischen
Prüfung Messgrößen anliegen müssen, damit die Frequenznachführung arbeiten kann. Wird eine Messgröße
von 0 zugeschaltet, ohne dass vorher bereits eine andere Messgröße vorhanden ist, tritt eine zusätzliche Ver-
zögerung von ca. 120 ms ein, weil das Gerät zunächst die Frequenz aus der Prüfgröße ermitteln muss. Eben-
falls ist kein Ausgangssignal möglich, wenn keinerlei Messgröße anliegt. Natürlich bleibt ein einmal erteiltes
Auslösekommando mindestens für die parametrierte Mindestdauer (T AUSKOM MIN.) erhalten (siehe auch
Abschnitt 2.3).
Lieferzustand
Im Lieferzustand des Gerätes sind zunächst alle Schutzfunktionen ausgeschaltet. Dies hat den Vorteil, dass
jede Funktion für sich ohne Beeinflussung anderer Funktionen geprüft werden kann. Für Prüfung und Inbetrieb-
nahme müssen die benötigten Funktionen aktiviert werden.
Arbeitsbereiche der Schutzfunktionen
Bei den Inbetriebnahmeprüfungen mit der Maschine ist der Arbeitsbereich der Schutzfunktionen gemäß Ab-
schnitt 4 und das Anliegen einer Messgröße in ausreichender Höhe zu beachten. Falls mit reduzierten An-
sprechwerten geprüft wird, kann es scheinbar zu Abweichungen zwischen Einstell- und Ansprechwert kommen
(z.B. Schieflastwarnstufe oder Erdschlussschutz), wenn die Schutzfunktion wegen zu kleiner Messgrößen
noch blockiert ist, da der Betriebszustand 1 (= Schutzfunktion aktiv) noch nicht erreicht ist.
Da eine Überprüfung der Ansprechwerte mit der Maschine jedoch ohnehin nicht erfolgt, wird sich dieser Effekt
bei der Inbetriebnahme nicht störend auswirken.
3.3.8

Kontrolle der Stromkreise

Allgemein
Die Kontrolle der Stromkreise mit der Maschine wird ausgeführt, um die Richtigkeit der Stromwandlerkreise hin-
sichtlich Verkabelung, Polarität, Phasenfolge, Übersetzung der Wandler etc. zu gewährleisten – nicht um ein-
zelne Schutzfunktionen im Schutzgerät zu kontrollieren.
Vorbereitung
Schieflastschutz (Adresse 1701) und Überlastschutz (Adresse 1601) auf Block. Relais schalten. Bei span-
nungsloser und geerdeter Primäranlage eine dreipolige, mit Nennstrom belastbare Kurzschlussbrücke (z.B. Er-
dungstrenner) maschinenklemmenseitig einlegen.
GEFAHR
Spannungsführende Anlagenteile! Kapazitiv eingekoppelte Spannungen an spannungslosen Teilen!
Nichtbeachtung der folgenden Maßnahme wird Tod, schwere Körperverletzung oder erheblichen Sachschaden
zur Folge haben.
Primäre Maßnahmen nur an spannungslosen und geerdeten Anlagenteilen durchführen!
Nach Abschluss der Vorbereitungen kann die Kontrolle aller Stromwandlerkreise (Schutz, Messung, Zählung
etc.) mit Remanenz erfolgen.
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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