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Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch Seite 174

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.28 Messwertüberwachungen
Messspannungsausfallerkennung (Fuse-Failure-Monitor)
Bei Ausfall einer Messspannung durch Kurzschluss oder Leiterbruch im Spannungswandler-Sekundärsystem
kann einzelnen Messschleifen die Spannung Null vorgetäuscht werden. Der Unterspannungsschutz, der Impe-
danzschutz und andere spannungsabhängige Schutzfunktionen können dadurch zu falschen Messergebnis-
sen kommen und es könnte zu einer Überfunktion kommen.
Ist kein Schutzschalter mit entsprechend justierten Hilfskontakten vorhanden, sondern z.B. Schmelzsicherun-
gen, so kann die Funktion Messspannungsüberwachung („Fuse-Failure-Monitor") wirksam werden. Selbstver-
ständlich können auch Spannungswandler-Automat und „Fuse-Failure-Monitor" gleichzeitig verwendet
werden.
Messprinzip für 1-polige und 2-polige Sicherungsfehler
Die Messspannungs-Ausfallerkennung nutzt die Tatsache aus, dass sich bei einem 1- oder 2-poligen Span-
nungsausfall ein nennenswertes Gegensystem in der Spannung bildet, dieses sich aber nicht im Strom zeigt.
Damit kann eine deutliche Abgrenzung von durch das Netz aufgeprägten Unsymmetrien erzielt werden.
Bezieht man das Gegensystem auf das aktuelle Mitsystem gilt für den fehlerfreien Fall:
Tritt ein Fehler des Spannungswandlers auf, so gilt für einen einpoligen Ausfall:
Tritt ein Fehler des Spannungswandlers auf, so gilt für einen zweipoligen Ausfall:
Bei Ausfall eines oder zweier Leiter zeigt sich im Strom ebenfalls ein Gegensystem von 0,5 bzw. 1, so dass die
Spannungsüberwachung folgerichtig nicht anspricht, da kein Fehler des Spannungswandlers vorliegen kann.
Damit bei einem zu kleinen Mitsystem durch Ungenauigkeiten keine Überfunktion der Messspannungs-Ausfall-
erkennung auftreten kann, wird die Funktion unterhalb einer Mindestschwelle der Mitsysteme von Spannung
(U
< 10 V) und Strom (I
1
3-poliger Sicherungsfehler
Ein 3-poliger Ausfall des Spannungswandlers kann über das Mit- und Gegensystem wie zuvor beschrieben
nicht erkannt werden. Hier ist die Überwachung des zeitlichen Verlaufs von Strom und Spannung notwendig.
Ergibt sich ein Einbruch der Spannung auf nahezu Null (bzw. ist die Spannung Null), wenn gleichzeitig der
Strom unverändert bleibt, so kann auf einen 3-poligen Ausfall des Spannungswandlers geschlossen werden.
Hierzu wird die Abweichung des aktuellen Stromwertes vom Nennstrom ausgewertet. Ist der Betrag der Ab-
weichung größer als ein Schwellwert, so wird die Messspannungs-Ausfallüberwachung blockiert. Ebenso wird
diese Funktion blockiert, wenn bereits eine Anregung einer (Überstrom-)Schutzfunktion vorliegt.
Zusatzkriterien
Zusätzlich kann die Funktion über eine Binäreingabe entweder blockiert oder durch einen Unterspannungs-
schutz an einem separaten Spannungswandlersatz deaktiviert werden. Wird an einem separaten Wandlersatz
ebenfalls Unterspannung erkannt, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um einen Wandler-
fehler und die Überwachungsschaltung kann blockiert werden. Der separate Unterspannungsschutz muss un-
verzögert eingestellt werden und sollte ebenfalls das Mitsystem der Spannungen bewerten (z.B. 7RW600).
174
< 0,1 I
) gesperrt.
1
N
SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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