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Einstellhinweise - Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.22 Empfindlicher Erdstromschutz
2.22.2

Einstellhinweise

Allgemeines
Die empfindliche Erdfehlererfassung kann nur wirken und ist nur zugänglich, wenn sie bei der Projektierung
unter Adresse 151 ERDSTROM = vorhanden eingestellt wurde. Ist bei der Projektierung des 90–%–Ständer-
erdschlussschutzes (150 ERDSCHLUSS, siehe Abschnitt 2.2.2) eine der Optionen mit Strombewertung gewählt
worden, ist damit der empfindliche Strommesseingang des Gerätes 7UM61 belegt. Es ist zu beachten, dass
die empfindliche Erdstromerfassung den gleichen Messeingang verwendet und damit auf dieselbe Messgröße
zurückgreift. Wird die empfindliche Erdstromerfassung nicht benötigt, wird nicht vorhanden eingestellt.
Unter Adresse 5101 EMPF. ERDSTROM kann die Funktion Ein- oder Ausgeschaltet werden oder nur das Aus-
lösekommando gesperrt werden (Block. Relais).
Einsatz als Läufererdschlussschutz
Mit dem empfindlichen Erdstromschutz ist es möglich, die Ständer- oder Läuferwicklung des Generators auf
Erdschlüsse zu überwachen, sofern allein die Höhe des Erdstromes als Kriterium ausreicht. In von Erde iso-
lierten oder sehr hochohmigen Kreisen muss dabei für ausreichend große Erdströme gesorgt werden.
So muss z.B. beim Einsatz des Erdstromschutzes als Läufererdschlussschutz eine netzfrequente Verspan-
nung (U
≈ 42 V mittels Vorschaltgerät 7XR61 in Bild „Anwendungsfall als Läufererdschlussschutz" in Abschnitt
V
2.22) des Läuferkreises sichergestellt werden. Aufgrund dieser Verspannung fließt bereits bei gesunder Erdi-
solation über die Erdkapazitäten ein Strom, der als Kriterium für einen geschlossenen Messkreis benutzt
werden kann (Adresse 5106 IEE<). Ein typischer Ansprechwert ist ca. 2 mA. Wird dieser Wert auf 0 eingestellt,
so ist die Überwachungsstufe unwirksam. Dies kann erforderlich werden, wenn die Erdkapazitäten zu klein
sind.
Die Einstellung der Erdschlussanregung 5102 IEE> wird so gewählt, dass sich damit Isolationswiderstände
R
von etwa 3 kΩ bis 5 kΩ erfassen lassen:
E
Der Einstellwert sollte dabei mindestens doppelt so hoch sein, wie der Störstrom infolge der Erdkapazitäten
des Läuferkreises.
Die Auslösestufe 5104 IEE>> sollte für einen Fehlerwiderstand von ca. 1,5 kΩ bemessen werden.
mit Z
= Betrag der Impedanz des Vorschaltgerätes bei Nennfrequenz.
K
Die Auslöseverzögerungen 5103 T IEE> und 5105 T IEE>> schließen die Eigenzeiten nicht mit ein.
Einsatz als Ständererdschlussschutz
Ziehen Sie bitte auch den Abschnitt 2.21 zu Rate. Beim Einsatz als Ständererdschlussschutz muss der Erd-
strom ggf. durch einen ohmschen Belastungswiderstand am Erdungstransformator erhöht werden. Hinweise
zur Auslegung von Erdungstransformator und Belastungswiderstand befinden sich in der Druckschrift "Projek-
tierung von Maschinenschutzeinrichtungen" /5/.
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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