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Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch Seite 66

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.9 Überlastschutz
Zeitkonstante
Der Überlastschutz bildet den Übertemperaturverlauf gemäß der thermischen Differentialgleichung nach,
deren Lösung im stationären Betrieb eine e-Funktion ist. Die ZEITKONSTANTE τ (Adresse 1603) ist bestim-
mend für das Erreichen der Grenzübertemperatur und damit für die Auslösezeit.
Ist die Überlastkennlinie der zu schützenden Maschine vorgegeben, so ist die Auslösekennlinie des Schutzes
so auszuwählen, dass sie sich mit der Überlastkennlinie weitgehend zur Deckung bringen lässt, zumindest bei
kleinen Überlastungen.
Entsprechendes gilt auch, wenn die zu einem bestimmten Überlastwert zugehörige zulässige Einschaltzeit an-
gegeben ist.
Warnstufen
Durch Einstellung der thermischen Warnstufe Θ WARN (Adresse 1604) kann eine Warnmeldung vor Erreichen
der Auslöseübertemperatur abgegeben werden und somit z.B. durch rechtzeitige Lastreduzierung eine Ab-
schaltung vermieden werden. Gleichzeitig stellt diese Warnstufe die Rückfallschwelle für das Auslösekomman-
do dar. Erst wenn diese Schwelle unterschritten wird, fällt der Auslösebefehl zurück.
Die thermische Warnstufe wird in % der Auslöseübertemperatur angegeben.
Hinweis: Bei einem üblichen Wert von K-FAKTOR = 1,1 ergibt sich bei Anliegen des Maschinennennstromes
und angepasstem primären Wandlerstrom ein Übertemperaturendwert von
der Auslöseübertemperatur. Die Warnstufe sollte also zwischen Endübertemperatur bei Nennstrom (in diesem
Fall also 83 %) und Auslöseübertemperatur (100 %) eingestellt werden.
Mit den Daten des Beispiels hat bei Nennstrom der thermische Speicher einen Wert von
Auch eine strommäßige Warnstufe (Parameter 1610 I WARN) ist vorhanden. Diese ist als Sekundärstrom in
A anzugeben und sollte gleich oder etwas unterhalb des dauernd zulässigen Stromes K-FAKTOR · I
gestellt werden. Sie kann auch statt der thermischen Warnstufe verwendet werden; die thermische Warnstufe
wird dann auf 100 % eingestellt und ist dadurch praktisch unwirksam.
Verlängerung der Zeitkonstante bei Stillstand
Die unter Adresse 1603 parametrierte Zeitkonstante gilt für den Fall der laufenden Maschine. Bei Auslauf oder
Stillstand kann sich die Maschine jedoch wesentlich langsamer abkühlen. Dieses Verhalten lässt sich durch
eine Verlängerung der Zeitkonstanten um den Kτ-FAKTOR (Adresse 1612) bei Stillstand der Maschine abbil-
den. Auf Stillstand der Maschine wird dabei erkannt, wenn der Strom den Schwellwert LS I> (siehe Randtitel
„Stromflussüberwachung" in Abschnitt Anlagendaten 1) unterschreitet.
Soll keine Unterscheidung der Zeitkonstanten erfolgen, so belässt man den Verlängerungsfaktor Kτ-FAKTOR
= (Voreinstellung).
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009
ein-
N sek

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