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Zuschaltschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen

2.27 Zuschaltschutz

2.27
Zuschaltschutz
Der Zuschaltschutz hat die Aufgabe den Schaden durch ein unbeabsichtigtes Zuschalten des stehenden oder
schon angelaufenen, aber noch nicht synchronisierten Generators durch schnelle Betätigung des Generator-
schalters zu begrenzen. Eine Zuschaltung auf eine stehende Maschine entspricht der Schaltung auf einen nie-
derohmigen Widerstand. Die vom Netz aufgeprägte Nennspannung lässt den Generator mit großem Schlupf
als Asynchronmaschine anlaufen. Dabei werden im Läufer unzulässig große Ströme induziert, die zur Zerstö-
rung des Läufers führen können.
2.27.1

Funktionsbeschreibung

Kriterien
Der Zuschaltschutz greift nur ein, wenn noch keine Messgrößen im gültigen Arbeitsbereich der Frequenz (Be-
triebszustand 0) anliegen (im Fall der stehenden Maschine) oder eine Unterspannung unterhalb der Nennfre-
quenz vorliegt (schon angelaufene, aber noch nicht synchronisierte Maschine). Der Zuschaltschutz wird durch
ein Spannungskriterium bei Überschreiten einer Mindestspannung blockiert, um nicht im normalen Betriebsfall
anzusprechen. Diese Blockierung wird verzögert, um den Schutz nicht im Augenblick einer ungewollten Zu-
schaltung sofort zu blockieren. Eine weitere Ansprechverzögerung ist notwendig, um bei stromstarken Fehlern
mit starkem Spannungseinbruch eine Überfunktion zu vermeiden. Eine Rückfallverzögerung ermöglicht eine
zeitlich begrenzte Messung.
Da der Zuschaltschutz sehr schnell eingreifen muss, erfolgt eine Überwachung der Momentanwerte der
Ströme über einen weiten Frequenzbereich bereits im Betriebszustand 0. Liegen gültige Messgrößen an (Be-
triebszustand 1), erfolgt eine Auswertung der Mitsystemspannung und der Frequenz zur Blockierung des Zu-
schaltschutzes und der Momentanwerte des Stromes als Auslösekriterium.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Zuschaltschutzes. Über eine Binäreingabe kann die Funktion
blockiert werden. Hierzu kann beispielsweise das Vorhandensein der Erregerspannung als zusätzliches Krite-
rium benutzt werden. Da die Spannung ein notwendiges Kriterium für eine Freigabe des Zuschaltschutzes dar-
stellt, ist eine Überwachung der Spannungswandler notwendig. Dies übernimmt der Fuse-Failure-Monitor
(FFM). Wird ein Fehler am Spannungswandler erkannt, so wird das Spannungskriterium des Zuschaltschutzes
deaktiviert.
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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