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Amz (Spannungsgesteuert-/Abhängig); Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.8 AMZ (spannungsgesteuert-/abhängig)
2.8
AMZ (spannungsgesteuert-/abhängig)
Der abhängige Überstromzeitschutz bildet bei Klein- oder Niederspannungsmaschinen den Kurzschluss-
schutz. Für größere Maschinen ist er die Reserve für den Maschinen-Kurzschlussschutz (Differentialschutz
und/oder Impedanzschutz). Für Netzfehler, die dort nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, so dass es zu einer
Gefährdung der Maschine kommen kann, stellt er den Reserveschutz dar.
Bei Generatoren, deren Erregerspannung von den Maschinenklemmen abgeleitet wird, klingt bei Nahfehlern
(also im Generator- und ggf. Blocktransformatorbereich) der Kurzschlussstrom wegen des nun fehlenden Er-
regerstromes sehr schnell ab und liegt in wenigen Sekunden unterhalb des Ansprechwertes des Überstrom-
zeitschutzes. Um einen Rückfall der Anregung zu vermeiden, wird zusätzlich die Mitkomponente der Spannun-
gen überwacht, die nach zwei unterschiedlichen Methoden auf die Überstromerfassung einwirken kann. Die
Unterspannungsbeeinflussung kann ausgeschaltet werden.
Die Schutzfunktion arbeitet je nach Bestellvariante mit einer stromabhängigen Kennlinie nach IEC- oder nach
ANSI-Normen. Die Kennlinien und zugehörigen Formeln sind in den Technischen Daten dargestellt. Bei Pro-
jektierung einer der stromabhängigen Kennlinien sind zusätzlich auch die unabhängigen Stufen I>> und I>
wirksam (siehe Abschnitt 2.6).
2.8.1

Funktionsbeschreibung

Anregung, Auslösung
Jeder Leiterstrom wird einzeln mit dem gemeinsamen Einstellwert Ip verglichen. Überschreitet ein Strom das
1,1-fache des Einstellwertes, regt die Stufe an und wird phasenbezogen gemeldet. Für die Anregung werden
die Effektivwerte der Grundschwingungen herangezogen. Bei Anregung einer Ip-Stufe wird aus dem fließen-
den Fehlerstrom je nach gewählter Auslösecharakteristik die Auslösezeit mit einem integrierenden Messver-
fahren berechnet und nach Ablauf dieser Zeit ein Auslösekommando abgegeben.
Rückfall
Der Rückfall einer angeregten Stufe erfolgt, wenn ca. 95 % des Ansprechwertes (also 0,95 · 1,1 = 1,045 ·
Einstellwert) unterschritten werden. Bei einer erneuten Anregung beginnt die Zeit von vorn.
Unterspannungsberücksichtigung
Der abhängige Überstromzeitschutz verfügt über eine (abschaltbare) Unterspannungserfassung, die wahlwei-
se nach zwei verschiedenen Methoden auf die Überstromerfassung einwirken kann:
• Spannungsgesteuert (voltage controlled): Wird eine einstellbare Spannungsschwelle unterschritten, wird
eine Überstromstufe freigegeben.
• Spannungsabhängig (voltage restraint): Die Ansprechschwelle der Überstromstufe ist abhängig von der
Spannungshöhe. Eine kleinere Spannung verringert dabei den Stromansprechwert (siehe Bild 2-10). Im
Bereich zwischen U/U
siert, so dass gilt:
56
= 1,00 bis 0,25 wird dabei eine lineare, direkt proportionale Abhängigkeit reali-
Nenn
SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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