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Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch Seite 63

Multifunktionaler maschinenschutz
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Kühlmitteltemperatur (Umgebungstemperatur)
Beim 7UM61 berücksichtigt das thermische Modell eine externe Temperatur. Diese Temperatur kann anwen-
dungsabhängig eine Kühlmittel-, Umgebungstemperatur oder bei Gasturbinen die Kaltgaseintrittstemperatur
sein.
Die Temperatureinkopplung kann derzeit über drei Wege realisiert werden:
• über Profibus DP–Schnittstelle/Modbus
• über Temperaturmessgerät (Thermobox, RTD 1)
Die Umgebungs- bzw. Kühlmitteltemperatur kann auch von einem externen Temperaturfühler erfasst, digitali-
siert und dem 7UM61 über die Profibus-DP-Schnittstelle/ Modbus eingegeben werden.
Wird eine Temperaturüberwachung mittels Thermobox (siehe Abschnitt 2.32) durchgeführt, so kann der
Eingang RTD1 zur Temperatureinkopplung in den Überlastschutz genutzt werden.
Bei Erfassung der Kühlmitteltemperatur nach einer der drei beschriebenen Verfahren wird der maximal zuläs-
sige Strom I
max
mitteltemperatur kann die Maschine strommäßig stärker belastet werden als bei hohen Temperaturen.
Strombegrenzung
Damit der Überlastschutz bei Auftreten hoher Kurzschlussströme (und Wahl kleiner Zeitkonstanten) keine
extrem kurzen Auslösezeiten erreicht und damit eventuell in den Staffelplan des Kurzschlussschutzes eingreift,
kann eine Strombegrenzung des Überlastschutzes vorgenommen werden. Ströme, die größer sind als der im
Parameter 1615 I GRENZ festgelegte Wert, werden auf diesen Wert begrenzt, führen im thermischen Abbild
also zu keiner weiteren Verkürzung der Auslösezeit.
Stillstandszeitkonstante
Bei der oben erwähnten Differentialgleichung wurde eine konstante Kühlung unterstellt, die in der Zeitkonstan-
ten τ = R
· C
th
th
Maschine kann sich die thermische Zeitkonstante jedoch wesentlich von der bei stationärem Lauf unterschei-
den, da die Maschine beim Lauf durch die Ventilation gekühlt wird, bei Stillstand aber nur eine natürliche Kon-
vektion stattfindet.
In solchen Fällen gibt es also zwei Zeitkonstanten, was bei der Einstellung zu berücksichtigen ist.
Auf Stillstand der Maschine wird dabei erkannt, wenn der Strom den Schwellwert LS I> (siehe Randtitel
„Stromflussüberwachung" in Abschnitt 2.3) unterschreitet.
Blockierungen
Über eine Binäreingabe („>ULS RS.th.Abb.") kann der thermische Speicher zurückgesetzt werden, die
strombedingte Übertemperatur also zu Null gemacht werden. Gleiches wird auch über die Blockiereingabe
(„>ULS block") erreicht; im letzteren Fall wird der gesamte Überlastschutz gesperrt, also auch die strommä-
ßige Warnstufe blockiert.
Wenn aus betrieblichen Gründen Maschinenanläufe über die maximal zulässige Übertemperatur hinaus durch-
geführt werden müssen (Notanlauf), kann auch allein das Auslösekommando über eine Binäreingabe („>ULS
Notanlauf") blockiert werden. Da nach dem Anlauf und dem Rückfall der Binäreingabe das thermische
Abbild die Auslösetemperatur überschritten haben kann, ist die Schutzfunktion mit einer parametrierbaren
Nachlaufzeit (T NOTANLAUF) ausgerüstet, die mit abfallender Binäreingabe gestartet wird und weiterhin ein
Auslösekommando unterdrückt. Erst nach Ablauf dieser Zeit ist wieder eine Auslösung durch den Überlast-
schutz möglich. Diese Binäreingabe wirkt nur auf das Auslösekommando, hat aber keinen Einfluss auf die Stör-
fallprotokollierung und setzt nicht das thermische Abbild zurück.
SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009
von der Kühlmitteltemperaturdifferenz beeinflusst. Denn bei niedriger Umgebungs- bzw. Kühl-
(thermischer Widerstand und thermische Kapazität) steckt. Bei Stillstand einer selbstbelüfteten
Funktionen
2.9 Überlastschutz
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