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Umz I> (Mit Unterspannungshaltung); Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.6 UMZ I> (mit Unterspannungshaltung)
2.6
UMZ I> (mit Unterspannungshaltung)
Der Überstromzeitschutz dient als Reserveschutz für den Kurzschlussschutz des Schutzobjektes oder als Re-
serveschutz für nachgeschaltete Netzteile, wenn Fehler dort nicht rechtzeitig abgeschaltet werden, so dass es
zu einer Gefährdung des Schutzobjektes kommen kann.
Die Ströme werden zunächst numerisch gefiltert, so dass nur die Grundschwingungen der Ströme in die
Messung eingehen. Dadurch ist die Messung auch unempfindlich gegen Einschwingvorgänge bei Kurzschlus-
seintritt und gegen verlagerte Kurzschlussströme (Gleichstromglied).
Bei Generatoren, deren Erregerspannung von den Maschinenklemmen abgeleitet wird, klingt bei Nahfehlern
(also im Generator- und ggf. Blocktransformatorbereich) der Kurzschlussstrom wegen des nun fehlenden Er-
regerstromes sehr schnell ab und liegt in wenigen Sekunden unterhalb des Ansprechwertes des Überstrom-
zeitschutzes. Um einen Rückfall der Anregung zu vermeiden, wird bei der Stufe I> zusätzlich die Mitkompo-
nente der Spannungen überwacht und als weiteres Kriterium zur Kurzschlusserkennung herangezogen. Die
Unterspannungsbeeinflussung kann ausgeschaltet und durch Binäreingabe unwirksam gemacht werden.
2.6.1

Funktionsbeschreibung

Stufe I>
Jeder Leiterstrom wird einzeln mit dem gemeinsamen Einstellwert I> verglichen und bei Überschreiten ge-
trennt gemeldet. Nach Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeit T I> wird ein Auslösesignal an die Matrix
abgegeben. Der Rückfallwert liegt im Lieferzustand des Gerätes bei etwa 95 % unter dem Ansprechwert, lässt
sich jedoch für Sonderanwendungen auch höher einstellen.
Unterspannungshaltung
Die I>-Stufe verfügt über eine (abschaltbare) Unterspannungsstufe, die bei Unterschreiten einer einstellbaren
Schwelle der Mitkomponente der Spannungen nach Überstromanregung das Anregesignal für eine einstellba-
re Haltezeit aufrecht erhält, auch wenn der Überstromwert wieder unterschritten wird. Auf diese Weise ist der
Ablauf der Auslöseverzögerungszeit und die Auslösung der zugeordneten Schalter auch für solche Fälle gesi-
chert. Kehrt die Spannung vor Ablauf der Haltezeit wieder oder wird die Unterspannungshaltung durch eine Bi-
näreingabe blockiert, z.B. bei Auslösung des Spannungswandler-Schutzschalters oder bei abgeschalteter Ma-
schine, fällt der Schutz sofort zurück.
Die Haltung ist leiterselektiv ausgeführt, wobei mit der ersten Anregung das Zeitglied T-HALTUNG gestartet
wird.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm für die Überstromstufe I> mit Unterspannungshaltung.
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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