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Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch Seite 162

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.26 Schalterversagerschutz
Kriterien
Die beiden Kriterien, die zur Bildung einer Anregung führen (Stromkriterium, Leistungsschalterhilfskontakt) sind
ODER-verknüpft. Bei Auslösung ohne Kurzschlussstrom, z.B. durch den Spannungsschutz bei Schwachlast,
bildet der Strom kein sicheres Kriterium für die Reaktion des Leistungsschalters. Deshalb ist die Anregung
auch allein vom Hilfskontaktkriterium ermöglicht.
Das Stromkriterium ist erfüllt, wenn mindestens einer der drei Phasenströme eine parametrierbare Schwelle
(SVS I>) übersteigt. Der Rückfall erfolgt, wenn alle drei Leiterströme 95 % der Anregeschwelle unterschritten
haben.
Im Betriebszustand 0 ist das Stromkriterium inaktiv. Der Schalterversagerschutz wird dann nur durch die Leis-
tungsschalterhilfskontakte aktiviert.
Ist die Binäreingabe für den Leistungsschalterhilfskontakt inaktiv, so ist ausschließlich das Stromkriterium
wirksam und der Schalterversagerschutz kann bei einem Ausschaltbefehl nicht aktiv werden, wenn der Strom
unter der Schwelle SVS I> liegt.
Zweikanaligkeit
Zur Erhöhung der Sicherheit und zum Schutz gegen mögliche Störimpulse erfolgt eine Stabilisierung des Binä-
reingangs für ein externes Startsignal. Dieses Signal muss während des gesamten Ablaufs der Verzögerungs-
zeit anliegen, anderenfalls wird die Zeit zurückgesetzt und es kommt zu keinem Ausschaltbefehl. Zur weiteren
Erhöhung der Sicherheit gegen Überfunktion wird eine redundante Binäreingabe „>SVS Start2 ext" mit-
verknüpft. Ein Anwurf kann also nur erfolgen, wenn beide Binäreingaben angesteuert sind. Die Zweikanaligkeit
wirkt auch für einen „internen" Anwurf.
Logik
Wenn der Schalterversagerschutz angeregt hat, wird eine entsprechende Meldung abgesetzt und eine para-
metrierbare Verzögerungszeit gestartet. Sind nach Ablauf dieser Zeit die zur Anregung führenden Kriterien wei-
terhin erfüllt, so wird über eine weitere UND-Verknüpfung eine redundante Quellen-Auswertung vor der Feh-
lerabschaltung durch die übergeordneten Leistungsschalter veranlasst.
Eine Anregung fällt zurück und es wird kein Auslösekommando durch den Schalterversagerschutz erzeugt,
wenn
eine der internen Startbedingungen (CFC oder BA3) bzw. „>SVS Start1 ext" oder „>SVS Start2 ext", die zur
Anregung führten, zurückfallen.
• ein Ausschaltkommando der Schutzfunktionen weiter ansteht, Stromkriterium und Hilfskontaktkriterium aber
zurückfallen.
Das folgende Bild zeigt das Logikdiagramm des Schalterversagerschutzes. Über Parameter kann der gesamte
Schalterversagerschutz ein- oder ausgeschaltet, über eine Binäreingabe „>SVS block." auch blockiert
werden (z.B. während einer Prüfung des Maschinenschutzes).
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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