Projektierungshandbuch | iC2-Micro-Frequenzumrichter
7.3 Netztyp und -schutz
7.3.1 Netztypen
Der Frequenzumrichter kann in verschiedenen Netztypen mit Netznennversorgungsspannung arbeiten:
TN-S
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TN-C
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TN-C-S
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TT
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IT (nur unterstützt durch C4-Version)
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Delta-geerdete Netze (nur unterstützt durch C4-Version)
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Ausführliche Informationen zu den Parametern für die Netztypen finden Sie in der Anwendungsanleitung.
7.3.2 Ströme an Schutzerde und Potenzialausgleichs-/Ableitströme
Eine korrekt dimensionierte Schutzerde (PE) ist für die Sicherheit des Frequenzumrichtersystems zum Schutz vor elektrischem Schlag
unerlässlich. Die PE-Anschlüsse der Frequenzumrichterinstallation gewährleisten die Sicherheit des Frequenzumrichtersystems und
verhindern, dass Einzelfehlerströme gefährliche Spannungen an zugänglichen leitfähigen Teilen, wie z. B. leitfähigen Gehäuseteilen,
erzeugen.
Der Frequenzumrichter muss gemäß den Anforderungen für PE-Anschluss und zusätzliche Erdung gemäß EN 60364-5-54:2011 Abs.
543 und 544 installiert werden. Für die automatische Abschaltung im Fehlerfall auf der Motorseite muss gewährleistet sein,
dass die Impedanz der PE-Verbindung zwischen Frequenzumrichter und Motor niedrig genug ist, um die Einhaltung der IEC/
EN 60364-4-41:2017 Abs. 411 oder 415 zu gewährleisten. Die Impedanz muss durch eine anfängliche und regelmäßig wiederholte
Prüfung gemäß IEC/EN 60364-4-41:2017 überprüft werden.
Es können auch lokale Vorschriften oder Anforderungen gelten.
Die Auslegung des Systems nach IEC/EN 61800-5-1:2017 stellt die Eignung für den Anschluss von PE und den Schutzanschluss
zugänglicher leitfähiger Teile nach EN 60364-5-54:2011 sicher. Wenn der Frequenzumrichter als Komponente in bestimmten
Applikationen eingesetzt wird, können spezielle Anforderungen für den ordnungsgemäßen Anschluss an den Schutzleiter gelten, z. B.
die in EN 60204-1:2018 und IEC/EN 61439-1:2021 festgelegten Anforderungen.
In Niederspannungsnetzen können am Schutzleiter (PE) und an Potenzialausgleichsleitern sowie an mit dem Erdpotenzial verbundenen
Bauwerken Ströme als unerwünschte Wirkung auftreten. Da diese Ströme verschiedene Ursachen haben, ist es von Vorteil, sie zu kennen,
um sie zu vermeiden.
Eine Frequenzumrichteranlage besteht aus einer Netzversorgung, dem Frequenzumrichter, seiner Verkabelung und einem Motor mit
der Lastseite. Aufgrund des Verhaltens der aktiven und passiven Bauteile und des elektrischen Aufbaus der Installation können mehrere
Phänomene auftreten, die zu Strömen am Schutzleiter führen können.
Eine induktive Einkopplung durch Asymmetrie in Netzleitungen und/oder Sammelschienen kann einen PE-Strom bei der
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Netzfrequenz und ihren Oberschwingungen verursachen.
Eine induktive Einkopplung durch Asymmetrie in Motorkabeln kann einen PE-Strom bei der Grundfrequenz des Motors
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verursachen.
Als Teil des EMI-Filters kann die kapazitive Zwischenkreisentkopplung zu PE ihrerseits PE-Ströme bei 150 Hz/180 Hz verursachen.
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Spannungsverzerrung/Oberschwingungsgehalt im Netz können in der Regel PE-Ströme im Bereich von 150 bis 2000 Hz
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verursachen.
Gleichtaktströme aufgrund der Motorkabelkapazität von Motorphasen zu PE führen in der Regel zu PE-Strömen bei der
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Taktfrequenz und Oberschwingungen von typischerweise über 2 kHz.
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Allgemeine Hinweise zur elektrischen Installation
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