Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Sicherheitsschaltung / Anlaufsperre (Sto) - SIEB & MEYER SD2S Hardware-Beschreibung

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für SD2S:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

13
Sicherheitsschaltung /
Anlaufsperre (STO)
entsprechend EN ISO 13849-1:2008-12, DIN EN 62061:2005 SIL 3
Die Anlaufsperre dient dazu, einen unerwarteten Anlauf eines drehzahlveränderbaren
Antriebs aus dem Stillstand zu verhindern und kann z. B. in der Maschinenfunktion „Si-
cherer Halt" verwendet werden. Es handelt sich um eine Anlaufsperre geprüft nach EN
ISO 13849-1:2008-12 (VDE 0113) und eine Stoppfunktion nach EN 60204-1:2007-6,
Stopp-Kategorie 0. Eine Stopp-Kategorie 1 kann erlangt werden, wenn ein geprüf-
tes sicheres Not-Aus-Schaltgerät mit Verzögerung oder eine sichere SPS nach DIN
EN 60204-1 verwendet wird. Die Stopp-Funktionen werden durch die DIN EN 60204-1
(VDE 0113) Absatz 9.2.2, 9.2.5.3, definiert.
Es gibt folgende drei Kategorien von Stopp-Funktionen:
Kategorie 0
Stillsetzen durch sofortiges Ausschalten der Energiezufuhr zu den Maschinenan-
trieben. Hierbei handelt es sich um ein ungesteuertes Stillsetzen.
Kategorie 1
Ein gesteuertes Stillsetzen, wobei die Energiezufuhr zu den Maschinenantrieben
beibehalten wird, um das Stillsetzen zu erzielen, und die Energiezufuhr erst dann
unterbrochen wird, wenn der Stillstand erreicht ist.
Kategorie 2
Ein gesteuertes Stillsetzen, bei dem die Energiezufuhr zu den Maschinenantrieben
erhalten bleibt.
Jede Maschine muss mit einer Stopp-Funktion der Kategorie 0 ausgerüstet sein. Stopp-
Funktionen der Kategorie 1 und/oder 2 sind dann vorzusehen, wenn dies für die sicher-
heits- und/oder funktionstechnischen Erfordernisse der Maschine notwendig ist.
Die Nachteile der Abschaltung über elektromechanische Elemente lassen sich
durch den konsequenten Einsatz elektronischer Elemente eliminieren. Die Norm
EN 60204-1:2007-6 „Sicherheit von Maschinen - Elektrische Ausrüstung von Maschi-
nen" erlaubt auch für das Stillsetzen im Notfall den Einsatz von elektronischen Betriebs-
mitteln, sofern diese unter Anwendung der Normen EN ISO 13849-1:2008-12 und/oder
der DIN EN 62061:2005 die gleiche Sicherheit erfüllen, wie nach DIN EN 60204-1 ge-
fordert.
Diese geprüfte Sicherheitsschaltung wurde basierend auf dem Konzeptpapier der Dri-
vecom „Technische Leitlinie für Sicherheitsgerichtete Antriebe" vom 23.04.2004 entwi-
ckelt. Das Konzeptpapier wurde von der BIA und dem TÜV Rheinland geprüft, und die
Erfüllung der zugrunde gelegten Normen und Prüfgrundlagen wurde bestätigt.
Der Stillstand der Maschine muss zuvor über eine externe übergeordnete Maschinen-
steuerung herbeigeführt werden, und die Stopp-Funktion der Kategorie 2 muss mindes-
tens sichergestellt sein.
Mit der Anlaufsperre wird die Energiezufuhr vom Antrieb zum Motor unterbrochen, in-
dem die Ansteuerung der Endstufen abgeschaltet wird und somit eine Drehbewegung
des Motors unmöglich ist.
Diese Schaltung hat den Vorteil, dass ein einzelner Antrieb in einer Anlage mit mehre-
ren Antrieben sicher gesperrt werden kann, während andere Antriebe in Betrieb bleiben
können. Zudem kann ein Antrieb gesperrt werden, ohne dass bei erneuter Inbetriebnah-
me der Zwischenkreis neu aufgeladen werden muss.
Antriebssystem SD2S - Hardwarebeschreibung

Sicherheitsschaltung / Anlaufsperre (STO)

173

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis