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Bypass Mit Synchronisierung Ohne Überlappung (P1260 = 2) - Siemens SINAMICS S150 NEMA Betriebsanleitung

Umrichter-schrankgeräte
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Funktionen, Überwachungs- und Schutzfunktionen
9.4 Erweiterungsfunktionen
9.4.2.2
Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2)
Beschreibung
Bei Aktivierung "Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2)" wird das zu
schließende Schütz K2 erst geschlossen, wenn das Schütz K1 geöffnet ist (anticipatory type
synchronization). In dieser Zeit ist der Motor an keinem Netz angeschlossen, so dass
dessen Drehzahl von der Last und der Reibung bestimmt wird. Daher ist diese Bypassart für
Antriebe mit großer Trägheit geeignet (siehe nachfolgenden Hinweis).
Der Synchronisiersollwert p3809 dient zur Korrektur einer Phasendrehung in der
Signalerfassung der Spannungsistwerte (p3809 = -180 ° ... 179,90 °). Darüber hinaus kann
mit diesem Parameter der Sollwinkel der Motorspannung eingestellt werden (in einem
Bereich bis maximal 20 °el, siehe p3813), um einen reibungs- oder lastbedingten
Drehzahlabfall während der Bypassumschaltung zu kompensieren.
Die Phasenlage der Motorspannung vor der Synchronisierung kann über p3809 so
eingestellt werden, dass ein "Vorsprung" vor dem Netz besteht, auf das synchronisiert
werden soll. Durch das Abbremsen des Motors in der kurzen Zeit, in der beide Schütze
geöffnet sind, muss sich nun beim Schließen des Schützes K2 eine Phasen- und
Frequenzdifferenz von ungefähr Null einstellen.
Wäre die Winkeldifferenz beim Umschaltvorgang >20 °el, müsste mit nicht zu
vernachlässigenden Stromstößen gerechnet werden. Deswegen wird auch nur dann
Synchronität erreicht, wenn die Winkeldifferenz ≤ p3813 ist (maximal 20 °el). Die
Kompensation eines Drehzahlabfalls durch p3809 ist nur dann sinnvoll, wenn der Motor
während des Umschaltzeitpunktes immer gleich belastet ist.
Beispielsweise kann sich bei Förderbändern die Belastung auch während des
Bypassvorganges ändern, abhängig von der Prozessumgebung. Wenn die Winkeldifferenz
während des Umschaltvorgangs mehr als 20 °el beträgt oder die Belastung bei jedem
Bypassvorgang unterschiedlich ist, dann muss der Betrieb "Bypass mit Synchronisierung mit
Überlappung (p1260 = 1)" verwendet werden.
Für diese Bypassart wird ein Voltage Sensing Module VSM10 benötigt, das für den zu
synchronisierenden Antrieb die Netzspannung misst.
Voraussetzung für die einwandfreie Funktion ist ein ausreichend großes Trägheitsmoment
des Antriebes und der Last.
Hinweis
Ausreichend hohes Trägheitsmoment
Ein ausreichend hohes Trägheitsmoment ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die
Motordrehzahl während der Auftrennung der Schütze K1 und K2 nicht stärker ändert, als
etwa um den Nennschlupf. Außerdem muss sichergestellt sein, dass im Umschaltzeitpunkt
der Motor nicht zu stark durch äußere Einflüsse (z. B. Reibung) abgebremst wird.
Durch den oben beschriebenen Aufwand zur Ermittlung des Synchronisiersollwertes (p3809)
kann auf den Einsatz der Entkopplungsdrossel verzichtet werden.
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Umrichter-Schrankgeräte
Betriebsanleitung, 12/2018, A5E36652128A

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