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3.15
Ausgangskennlinien von Stromversorgungen
Schon beim ersten Einschalten einer Stromversorgung zeigt sich ein gutes Schaltungs-
konzept. Charakteristisch für das Verhalten der Stromversorgung ist dabei die verwendete
Ausgangskennlinie. Die Kennlinie bestimmt den Verlauf der Ausgangsspannung in Abhän-
gigkeit vom Ausgangsstrom. Hierzu muss beachtet werden, dass kapazitive Lasten (z. B.
DC/DC-Wandler oder Kaltleiter) im Einschaltmoment eine vielfach höhere Stromaufnahme
aufweisen als im Nennbetrieb.
Für die Stromversorgung stellen diese Verbraucher dann kurzzeitig eine Überlastung oder
einen Kurzschluss dar. Für die Auslegung einer funktionsfähigen Anlage ist es daher von
großer Bedeutung, dass die Stromversorgung die transiente Überlastung oder Kurz-
schluss nicht als Fehler erkennt und nicht ungewollt abschaltet. Welche Lasten mit welcher
Stromversorgung sicher gestartet werden können, hängt stark von deren Ausgangskenn-
linie ab.
Aus diesem Grund wird im Folgenden näher auf die unterschiedlichen Kennlinien einge-
gangen.
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Bei Verwendung einer Fold-Back-Kennlinie schaltet eine Stromversorgung bei Kurz-
schluss oder Überlast kurzzeitig ab, um die Last nach kurzer Zeit erneut zu starten.
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Stromversorgungen mit U/I-Kennlinie stellen bei Überlast und Kurzschluss weiterhin
den vollen Ausgangsstrom zur Verfügung, reduzieren aber die Ausgangsspannung.
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Stromversorgungen mit U/I-Kennlinie und Power-Boost bieten die Vorteile der U/I-
Kennlinie mit einer zusätzlichen Leistungsreserve. Durch die Leistungsreserve bleibt
die Ausgangsspannung selbst bei Überlast konstant.
Wissenswertes aus der Praxis
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