Ungeregelt
Linear geregelt
Primär getaktet
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Den größten Kurzschlussstrom stellen ungeregelte Stromversorgungen zur Verfügung.
Bei diesen Geräten wird der maximale Kurzschlussstrom praktisch nur durch die Siche-
rung am Geräteausgang begrenzt und kann kurzzeitig typischerweise das Zehnfache des
Nenn-Ausgangsstroms betragen.
Bei linear geregelten Geräten wird der Kurzschlussstrom durch die Ausgangssicherung
und durch die Reglertemperatur begrenzt und kann kurzzeitig den ca. zwei- bis dreifachen
Nennstrom liefern.
Viele der am Markt verfügbaren primär getakteten Stromversorgungen arbeiten nach einer
Fold-Back-Kennlinie. Diese Geräte schalten bei Überlastung oder Verbraucher-Kurz-
schluss zum Schutz vor zu hohen Bauteiletemperaturen ab und versuchen nach kurzer
Zeit erneut zu starten. Der Kurzschlussstrom dieser Geräte liegt etwa bei 1,1 · I
die Überlast oder der Kurzschluss beseitigt, arbeitet die Stromversorgung normal weiter
(siehe Kapitel 3.15, „Ausgangskennlinien von Stromversorgungen").
Damit zu jeder Zeit die Selektivität ihrer Anlage gewährleistet ist, müssen die verwendeten
Sicherungen schneller auslösen, als die Stromversorgung abschaltet. Ist dies nicht der
Fall, wird der fehlerhafte Pfad nicht freigeschaltet und der Kurzschluss bleibt bestehen. Die
Stromversorgung versucht nun ständig einen erfolglosen Wiederanlauf und geht in einen
taktenden Betrieb über.
Für Ihre Anlage bedeutet dies, dass die Versorgung sämtlicher angeschlossener Verbrau-
cher zusammenbricht. Da keine Sicherung ausgelöst hat, kann der fehlerhafte Verbrau-
cher nur schwierig lokalisiert werden. Dies hat lange Stillstandzeiten zur Folge und
verursacht unnötige Kosten.
Das Auslösen einer Sicherung ist abhängig von deren I²t-Wert, dem Schmelzintegral. Je
höher der Kurzschlussstrom ist, desto zuverlässiger lösen die Sicherungen aus. Zuverläs-
sige Lösungen werden daher ausschließlich mit Stromversorgungen realisiert, die bei
Überlastung oder Verbraucher-Kurzschluss nicht abschalten, sondern den dauerhaften
Ausgangsstrom liefern. Diese Stromversorgungen arbeiten nach einer U/I-Kennliniencha-
rakteristik.
Bei Auswahl von Sicherungsautomaten ist unbedingt auf die Verwendung von Modulen mit
geringem Innenwiderstand zu achten. Es wird der Einsatz von thermomagnetischen
Schutzschaltern (TMC) empfohlen, die einen niedrigen Innenwiderstand aufweisen. Auch
sollten für die Leitungen die Querschnitte ausreichend groß gewählt werden. Dabei ist zu
beachten, dass mit abnehmenden Leitungsquerschnitten die Leitungswiderstände zuneh-
men. Bei zu hohen Leitungswiderständen sind die Leitungsverluste so groß, dass gemäß
dem Ohmschen Gesetz der maximale Strom nicht fließt. Dieser maximale Strom ist aber
für das zuverlässige Auslösen von Sicherungen erforderlich.
Alle Stromversorgungen von Phoenix Contact vom Typ QUINT POWER und MINI POWER
sind mit einer U/I-geregelten Kennlinie ausgerüstet.
Wissenswertes aus der Praxis
. Wird
Nenn
PHOENIX CONTACT
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