10 Technischer Anhang
10.5.3.9 SYNC/FOLLOWUP Messages
Der aktive MASTER sendet SYNC Nachrichten (und im Two-Step Verfahren zugehörige FOLLOWUP Nachricht-
en) in einem konfigurierten Intervall aus. Dieses Intervall (Standard ist 1 SYNC/FOLLOWUP Paket einmal pro
Sekunde) bestimmt, wie oft die SLAVES Synchronisationsinformationen erhalten um die eigene Uhr gegenüber
der Masteruhr abzugleichen und nachzuführen.
Zwischen dem Empfang zweier Sync Nachrichten läuft die Slave Uhr frei auf der eigenen Zeitbasis, zum Beispiel
dem Quarzoszillator. Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung welches SYNC Intervall zu wählen ist, ist die
Stabilität des Oszillators. Ein sehr guter Oszillator benötigt eine geringere SYNC Rate, um die Stabilität zu
halten als ein weniger guter Oszillator. Auf der anderen Seite wird die erforderliche Netzwerkbandbreite direkt
beeinflusst, wenn das SYNC Intervall geändert wird.
Für Meinberg Slave Geräte ist die Standardeinstellung (einmal pro Sekunde) ausreichend um die bestmögliche
Synchronisiationsgenauigkeit zu erreichen.
10.5.3.10 (P)DELAY REQUEST Messages
Wie bereits bei der Erläuterung der Mechanismen für die Laufzeitmessungen („End-To-End" oder „Peer-to-
Peer") erwähnt wurde, sind die Delay Messungen ein wichtiger Faktor bei der Realisierung der erforderlichen
Genauigkeit.
Im End-to-End Modus werden vom Slave standardmäßig alle 8 Sekunden Delay Messungen durchgeführt, in dem
ein DELAY_REQUEST Paket an den Master gesendet wird, welcher dann in einem DELAY_RESPONSE Paket
den Zeitstempel zum Zeitpunkt des Eintreffens des DELAY_REQUEST Pakets an den Slave zurückschickt. In
Umgebungen, wo das Netzwerkdelay stark variiert, kann die Messrate erhöht werden, um schneller auf Fehlmes-
sungen zu reagieren, die durch Verzögerungen innerhalb des Netzwerks entstanden sein können.
Meinberg Slave Geräte sind in der Lage den Effekt einer veralteten Delay Messung durch den Einsatz eines Fil-
ters und einer optimierten Oszillator-Regelung zu begrenzen. Dies verhindert, das eine Slave Uhr große Sprünge
durchführt selbst wenn durch hohe Netzwerklast „Ausreißer" bei den Messungen vorkommen. Die Masteruhr
wird über einen gewissen Zeitraum beobachtet, bevor eine Regelung des eigenen Oszillators durchgeführt wird.
Mit einem „low cost" Oszillator wäre dies nicht möglich, da vor allem die temperaturabhängige Drift und Al-
terungseffekte des Oszillators eine größere Abweichung zur Folge haben.
Slave Geräte dürfen einen Master nicht öfter anfragen als der Master in seinen DELAY_RESPONSE Mes-
sages vorgibt. Meinberg Grandmaster geben standardmäßig eine Delay Request Rate von 8 Sekunden vor. Im
„Peer-to-Peer" Modus ist eine Änderung des Intervalls nicht so kritisch, da nur die Laufzeit zum nächsten „Hop"
gemessen wird (Port-zu-Port) und eine Änderung der Laufzeit auf dieser kurzen Strecke sehr unwahrscheinlich
ist.
microSync
Datum: 11. August 2022
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