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6Rd-Tunnel; 6To4-Tunnel - Lancom Systems LCOS 9.10 Referenzhandbuch

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Referenzhandbuch
7 IPv6
eines Subnetzes. Bei einem 48 Bit Präfix stehen sogar 16 Bit des 64 Bit Präfix-Anteils zur Verfügung. Damit lassen sich
bis zu 65536 Subnetze realisieren.
Der Nachteil der 6in4-Technologie ist der höhere Administrationsaufwand. Eine Anmeldung beim gewählten Tunnelbroker
ist notwendig. Hinzu kommt die statische Konfiguration der Tunnelendpunkte. Im Falle einer dynamisch bezogenen
IPv4-Adresse müssen die Daten regelmäßig aktualisiert werden. Letzteres kann allerdings von einem Router, beispielsweise
mit Hilfe eines Skriptes, automatisch erledigt werden.
6in4 stellt eine vergleichsweise sichere und stabile Technologie für einen IPv6-Internetzugang dar. Diese Technologie
ist somit auch zum Betrieb von Webservern geeingnet, die über IPv6 erreicht werden sollen. Der Nachteil ist lediglich
der erhöhte adminstrative Aufwand. Diese Technologie ist somit auch für den professionellen Einsatz geeignet.

7.2.2 6rd-Tunnel

6rd (rapid deployment) ist eine Weiterentwicklung von 6to4. Die zugrunde liegende Funktionsweise ist identisch. Der
Unterschied besteht darin, dass ein spezifisches Relay genutzt wird, welches der Provider betreibt. Dies löst die zwei
grundlegenden Probleme der 6to4- Technologie, die mangelnde Sicherheit und Stabilität. Das Präfix wird bei 6rd entweder
manuell konfiguriert oder über DHCP (IPv4) übermittelt, was den Konfigurationsauswand weiter reduziert. Die Abbildung
zeigt eine schematische Darstellung eines 6rd Szenarios.
Dual Stack
IPv4 / IPv6
Der Provider weist dem Router ein Präfix (2001:db8::/32) zu, welches vom Router durch die IPv4-Adresse ergänzt wird.
Die somit erzeugte IPv6-Adresse hat die Form: 2001:db8:5019:d302::/64. 6rd ist somit aus zwei Perspektiven interessant.
Es ermöglicht dem Provider auf einfache Art und Weise seinen Kunden das IPv6 Internet zugänglich zu machen. Zusätzlich
vereinfacht es die Nutzung für die Kunden erheblich. Sie müssen weder die Sicherheitsrisiken von 6to4 hinnehmen noch
den Konfigurationsaufwand von 6in4 investieren.

7.2.3 6to4-Tunnel

Mit dem 6to4-Tunneling haben Sie die Möglichkeit auf einfache Weise eine Verbindung zwischen zwei IPv6-Netzwerken
über ein IPv4-Netzwerk herzustellen. Dazu wird ein so genannter 6to4-Tunnel erstellt:
1
Ein Router zwischen lokalen IPv6-Netzwerk und einem IPv4-Netzwerk dient als Vermittler zwischen den Netzwerken.
1
Der Router hat sowohl eine öffentliche IPv4-Adresse, als auch eine IPv6-Adresse. Die IPv6-Adresse setzt sich aus
einem IPv6-Präfix und der IPv4-Adresse in hexadezimaler Schreibweise zusammen. Hat ein Router z. B. die IPv4-Adresse
80.25.211.2 , so wird diese zunächst in hexadezimale Schreibweise umgerechnet: 5019:d302. Ergänzend dazu kommt
ein IPv6-Präfix (z. B. 2002::/16), so dass die IPv6-Adresse für den Router wie folgt aussieht: 2002:5019:d302::/48.
1
Schickt ein Gerät aus dem IPv6-Netzwerk Datenpakete über den Router an eine IPv6-Zieladresse, dann schachtelt
der Router die IPv6-Pakete zunächst in ein Paket mit einem IPv4-Header. Das geschachtelte Paket leitet der Router
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IPv6
IPv4
80.25.211.2
2001:db8:5019:d302::/64
Provider Backbone
IPv4 IPv6
6rd-Border-Relay
80.25.211.1
IPv4
Internet
IPv6
IPv4

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