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Ipv6; Ipv6-Grundlagen; Warum Ip-Adressen Nach Dem Standard Ipv6; Aufbau Einer Ip-Adresse Nach Ipv6-Standard - Lancom Systems LCOS 9.10 Referenzhandbuch

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Referenzhandbuch

7 IPv6

7 IPv6

7.1 IPv6-Grundlagen

IPv4 (Internet Protocol Version 4) ist ein Protokoll zur eindeutigen Adressierung von Teilnehmern in einem Netzwerk und
definierte bislang alle weltweit vergebenen IP-Adressen. Da der so gebotene Adressraum Grenzen hat, tritt das IPv6
(Internet Protocol Version 6) in die Fußstapfen des bisherigen Standards. IPv6 bietet durch einen anderen IP-Adressaufbau
ein breiteres Spektrum für IP-Adressen und vergrößert somit die möglich Anzahl an Teilnehmern in Netzwerken weltweit.

7.1.1 Warum IP-Adressen nach dem Standard IPv6?

Folgende Gründe führten zur einer Entwicklung des neuen IPv6-Standards:
1
IPv4 deckt einen Adressraum von etwa vier Milliarden IP-Adressen ab, mit denen Teilnehmern in Netzwerken eindeutige
Identitäten erhalten. Bei der Implementierung des IPv4-Standards in den 80er-Jahren galt dieser Adressraum als
überaus ausreichend. Durch das enorme Wachstum des World Wide Web und der unvorhergesehenen Vielzahl an
Rechnern und kommunizierenden Geräten entsteht eine Adressknappheit, die der IPv6-Standard überbrücken soll.
1
Der größere Adressraum des IPv6 erschwert das Scannen von IP-Adressen durch Viren und Trojaner. Auf diese Weise
bietet das breitere Spektrum einen größeren Schutz vor Angriffen.
1
Das IPv6 wurde nach sicherheitstechnischen Anforderungen implementiert. So enthält es das Sicherheitsprotokoll
IPSec (IP Security). Dieses sorgt für eine sichere Kommunikation im Netzwerk auf dem 3. Layer, während viele
Sicherheitsmechanismen des IPv4 erst auf höheren Ebenen greifen.
1
Durch einfachere und feste Bezeichnungen der Datenpakete sparen Router Rechenleistung und beschleunigen somit
ihren Datendurchsatz.
1
IPv6 ermöglicht eine einfachere und schnellere Übertragung von Daten in Echtzeit und eignet sich somit für
Multi-Media-Anwendungen wie Internet-Telefonie oder Internet-TV.
1
So genannte mobile IPs ermöglichen es, sich mit einer festen IP-Adresse in verschiedenen Netzwerken anzumelden.
So kann man sich mit seinem Laptop im Heimnetzwerk, im Café oder am Arbeitsplatz mit derselben IP-Adresse
anmelden.

7.1.2 Aufbau einer IP-Adresse nach IPv6-Standard

Die neuen IPv6-Adressen sind 128 Bit lang und decken somit einen Adressbereich von rund 340 Sextillionen möglichen
Netzwerkteilnehmern ab. Sie bestehen aus 8 Blöcken zu je 16 Bit und werden als hexadezimale Zahl notiert. Das folgende
Beispiel zeigt eine mögliche IPv6-Adresse:
2001:0db8:0000:0000:0000:54f3:dd6b:0001/64
Um die Lesbarkeit solcher IP-Adressen zu verbessern, entfallen Nullen, die am Anfang eines Ziffernblocks stehen. Darüber
hinaus kann eine einzige Gruppe von Blöcken entfallen, die komplett aus Nullen bestehen. Für das oben gezeigte Beispiel
wäre eine möglich Darstellungsweise demnach die folgende:
2001:db8::54f3:dd6b:1/64
Eine IPv6-Adresse besteht aus zwei Komponenten: einem Präfix und einem Interface Identifier. Das Präfix bezeichnet
die Zugehörigkeit der IP-Adresse zu einem Netzwerk, während der Interface Identifier z. B. im Fall der Autokonfiguration
aus einer Link Layer Adresse erzeugt wird und somit zu einer Netzwerkkarte gehört. Das Gerät kann Interface Identifier
auch mit Hilfe von Zufallszahlen generieren. Dies erhöht die Sicherheit. Auf diese Weise können mehrere IPv6-Adressen
einem Teilnehmer zugeordnet werden.
Das Präfix beschreibt den ersten Teil der IP-Adresse. Die Länge des Präfix steht als Dezimalzahl hinter einem Schrägstrich.
Für das hier genannte Beispiel lautet das Präfix:
442

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