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Verteilung Der Datenlast - Lancom Systems LCOS 9.10 Referenzhandbuch

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werden diese über eine Load-Balancing-Tabelle miteinander gekoppelt. Diese Liste ordnet einer virtuellen
Balancing-Verbindung (das ist die Verbindung, die in der Routing-Tabelle eingetragen wird) die weiteren realen
DSL-Verbindungen (Bündel-Verbindungen) zu. Einer Balancing-Verbindung können dabei je nach Anzahl der verfügbaren
DSL-Ports mehrere Bündel-Verbindungen zugeordnet werden.
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Die Balancing-Verbindung wird als „virtuelle" Verbindung angelegt. Für diese Verbindung werden also keine
Zugangsdaten etc. eingetragen. Dieser Eintrag dient nur als „Verteiler", um einem Eintrag in der Routing-Tabelle
mit Hilfe der Load-Balancing-Tabelle mehrere „reale" Bündel-Verbindungen zuweisen zu können.
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Bei der DSL-Bündelung handelt es sich um eine statische Bündelung. Die evtl. zusätzlichen Kanäle werden also
nicht nur nach Bedarf des übertragenen Datenvolumens auf- und wieder abgebaut.
Die Entscheidung über das Routing der Datenpakete kann beim Load-Balancing nicht mehr allein anhand der IP-Adressen
getroffen werden, da die einzelnen gebündelten DSL-Verbindungen unterschiedliche IP-Adressen haben. Beim
Load-Balancing werden daher zusätzlich die Informationen aus der Verbindungsliste der Firewall berücksichtigt. In dieser
Liste wird für jede TCP-Verbindung ein Eintrag angelegt, der für das Load-Balancing zusätzlich die Information über den
verwendeten DSL-Port bereitstellt.
Verbindungsaufbau
Bei der Anforderung für eine Datenübertragung zu einer Balancing-Gegenstelle wird zunächst die erste Bündel-Verbindung
aus der Load-Balancing-Tabelle aufgebaut. Der weitere Verlauf hängt vom Erfolg der Verbindungsaufbaus ab:
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Wird die Verbindung erfolgreich aufgebaut, werden zunächst alle anstehenden TCP-Verbindungen diesem Kanal
zugewiesen. Anschließend werden sukzessive alle konfigurierten Bündel-Verbindungen aufgebaut. Sobald mindestens
zwei Bündel-Verbindungen aktiv sind, werden neue TCP-Verbindungen unter den aktiven Bündel-Verbindungen
verteilt.
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Scheitert jedoch der Aufbau der ersten Bündel-Verbindung, so wird nacheinander der Aufbau der weiteren
Bündel-Verbindungen versucht. Sobald eine der Bündel-Verbindungen aufgebaut werden konnte, werden alle zu
diesem Zeitpunkt anstehenden TCP-Verbindungen auf diesen Kanal umgeleitet.

Verteilung der Datenlast

Für die Verteilung der Datenlast auf die verfügbaren Kanäle stehen prinzipiell zwei Varianten zur Auswahl:
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Wenn die Bandbreite des jeweiligen Kanals bekannt ist, dann werden die Verbindungen dem Kanal zugewiesen, der
die geringste (prozentuale) Auslastung hat.
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Wenn die Bandbreite unbekannt ist, dann wird unterschieden, ob es sich bei der Verbindung um eine TCP-Verbindung
handelt oder ob das Gerät eine VPN- oder PPTP-Verbindung aufbauen will.
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Wenn eine TCP-Verbindung einen Kanal anfordert, dann wird derjenige mit der geringsten absoluten Last
ausgewählt.
2
Wenn eine VPN- oder PPTP-Verbindung einen Kanal anfordert, dann werden die PPTP- und VPN-Verbindung
gleichmäßig auf die verfügbaren Kanäle verteilt.
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Für die sinnvolle Nutzung des Load-Balancing ist daher die Angabe der Bandbreite in der der Liste der
WAN-Interfaces unter LANconfig im Konfigurationsbereich 'Interfaces' auf der Registerkarte 'WAN' unter
der Schaltfläche Interface-Einstellungen erforderlich (Telnet: /Setup/Schnittstellen/DSL,
WEBconfig: Expertenkonfiguration/ Setup / Schnittstellen / DSL).
Client-Binding
Der Einsatz von Load-Balancing führt bei Servern zu Problemen, die zur Identifizierung eines angemeldeten Benutzers
dessen IP-Adresse verwenden. Wählt der Load-Balancer z. B. beim Aufruf einer neuen Webseite eine andere
Internetverbindung als die, über die sich der Benutzer am Server angemeldet hat, wertet der Server das als
Verbindungsversuch eines nicht angemeldeten Benutzers. Der Benutzer bekommt bestenfalls erneut einen Anmeldedialog
zu sehen, nicht aber die gewünschte Webseite.
Referenzhandbuch
6 Routing und WAN-Verbindungen
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