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Qos In Sende- Oder Empfangsrichtung - Lancom Systems LCOS 9.10 Referenzhandbuch

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Referenzhandbuch
9 Quality-of-Service
1
Der Jitter-Buffer kann an vielen IP-Telefonen direkt eingestellt werden, z. B. als feste Anzahl von Paketen, die für die
Zwischenspeicherung verwendet werden sollen. Die Telefone laden dann bis zu 50% der eingestellten Pakete und
beginnen dann mit der Wiedergabe. Der Jitter-Buffer entspricht damit der Hälfte der eingestellten Paketanzahl
multipliziert mit der Samplingzeit des Codecs.
1
Fazit: Die gesamte Verzögerung ergibt sich bei der entsprechenden Bandbreite, einer Ping-Zeit von 100 ms zur
Gegenstelle und einem Jitter-Buffer von 4 Paketen für die beiden Codecs im Beispiel zu:
Codec
G.723.1
G.711
1
Die Übertragungszeit der Pakete auf das Interface (Serialization) geht dabei von einer PMTU von 512 Byte für eine
128 Kbit-Verbindung aus. Für langsamere Interfaces oder andere Codecs müssen ggf. andere Jitter-Buffer und/oder
PMTU-Werte eingestellt werden.
5
Bitte beachten Sie, dass die benötigten Bandbreiten jeweils in Sende- und Empfangsrichtung sowie für eine
einzelne Verbindung gelten.
5
Diese Erläuterungen beziehen sich auf Internet-Verbindungen mit sehr geringer Bandbreite. Wenn eine hohe
Bandbreite zur Verfügung steht, bewirkt die Verkleinerung der PMTU nur noch kaum wahrnehmbare
Leistungsunterschiede.

9.6 QoS in Sende- oder Empfangsrichtung

Bei der Steuerung der Datenübertragung mit Hilfe der QoS kann man auswählen, ob die entsprechende Regel für die
Sende- oder Empfangsrichtung gilt. Welche Richtung bei einer konkreten Datenübertragung jetzt aber Sende- und welche
Empfangsrichtung ist, hängt vom Blickwinkel der Betrachtung ab. Es gibt dabei die beiden folgenden Varianten:
1
Die Richtung entspricht dem logischen Verbindungsaufbau
1
Die Richtung entspricht der physikalischen Datenübertragung über das jeweilige Interface
Die Betrachtung eines FTP-Transfers macht die Unterschiede deutlich. Ein Client im LAN ist über ein Gerät mit dem
Internet verbunden.
1
Bei einer aktiven FTP-Session sendet der Client dem Server über den PORT-Befehl die Informationen, auf welchem
Port er die DATA-Verbindung erwartet. Der Server baut daraufhin die Verbindung zum Client auf und sendet in der
gleichen Richtung die Daten. Hier gehen also sowohl die logische Verbindung als auch der tatsächliche Datenstrom
über das Interface vom Server zum Client, das Gerät wertet beides als Empfangsrichtung.
1
Anders sieht es aus bei einer passiven FTP-Session. Dabei baut der Client selbst die Verbindung zum Server auf. Der
logische Verbindungsaufbau geht hierbei also vom Client in Richtung Server, die Datenübertragung über das
physikalische Interface jedoch in umgekehrter Richtung vom Server zum Client.
In der Standardeinstellung bewertet ein Gerät die Sende- oder Empfangsrichtung anhand des logischen
Verbindungsaufbaus. Weil diese Sichtweise in manchen Anwendungsszenarien nicht einfach zu durchschauen ist, kann
der Blickwinkel alternativ auf die Betrachtung des physikalischen Datenstroms umgestellt werden.
5
Die Unterscheidung von Sende- und Empfangsrichtung gilt nur für die Einrichtung von Maximalbandbreiten. Bei
einer garantierten Mindestbandbreite sowie bei Fragmentierung und PMTU-Reduzierung gilt immer die
physikalische Datenübertragung über das jeweilige Interface als Richtung!
552
Processing
Serialization
30 ms + 7,5 ms look
32 ms
ahead
20 ms
32 ms
Propagation
Jitter-Buffer
50 ms
60 ms
50 ms
40 ms
Summe
179,5 ms
142 ms

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