Linearkugellager
Empfehlungen im Abschnitt „Gestaltung der Lagerung",
angefast werden. Dies ist besonders wichtig, wenn vorge-
spannte Führungen montiert werden sollen.
In vorgespannte Systeme ist die Welle vorsichtig in die
bereits voreingestellten Linearlagereinheiten einzuführen,
wobei diese nur leicht an der entsprechenden Oberplatte
befestigt sind. Anschließend werden die Befestigungs-
schrauben angezogen.
Bei spielfreien oder vorgespannten Führungen muß
berücksichtigt werden, daß es aufgrund von Form- und La-
getoleranzen in den Anschlußteilen zu zusätzlichen Ver-
spannungen kommen kann, wenn beide Führungsseiten
vorgespannt sind und kein Längenausgleich geschaffen
wurde. Zweckmäßigerweise ist hierbei eine Führungsseite
mit normalem Betriebsspiel (z.B. H7/h7) auszuführen.
Bei Lagern mit Dichtungen ist es notwendig, auf die
Dichtlippe und dahinter Schmierfett aufzutragen, um die
Reibkräfte während der Montage zu vermindern und die
Dichtkante vor vorzeitigem Verschleiß zu schützen.
Dichtungen
Damit die durch die Betriebsbedingungen gegebene Le-
bensdauer der Linearführung auch tatsächlich erreicht
wird, muß neben der richtigen Schmierung eine zweck-
mäßige Abdichtung vorgesehen werden. Da die Umge-
bungsbedingungen sehr verschieden sind, muß von Fall zu
Fall entschieden werden, ob zusätzlich zu der bereits im
Lager integrierten Dichtung eine weitere Dichtung vorge-
schaltet werden muß.
Bei der Auswahl einer zweckmäßigen Zusatzdichtung
für eine Linearführung sind mehrere Gesichtspunkte von
Bedeutung, z.B. die Konstruktion, der zur Verfügung ste-
hende Raum, der vertretbare Aufwand, Art und Stärke des
Schmutzanfalls, aber auch die Größe der zulässigen Rei-
bung. Einfache und wirksame Vorschaltdichtungen lassen
sich erzielen, wenn, wie in Abb. 3.26 gezeigt, in den
Gehäusedeckel eine Filzdichtung integriert werden kann.
Abstreifer, wie in Abb. 3.27 gezeigt, bieten auch bei ho-
hen Anforderungen an die Dichtungen einen ausreichen-
den Schutz für die Lager.
Spezialdichtringe aus Gummi oder Kunststoff (Abb.
3.28) sind im Handel z.B. als Hydraulikzylinder-Zubehör in
allen Abmessungen erhältlich und können durch Adaption
des Gehäusedeckels auf die Abmessungen der Linear-
führung abgestimmt werden. Hierbei ist jedoch zu berück-
sichtigen, daß derartige Abstreifer für starke Verschmut-
zungen an der Welle ausgelegt sind und demzufolge einen
relativ hohen Reibwert aufweisen.
Aufgrund der Verschmutzung der Wellen durch die Um-
gebungsbedingungen ist es generell zu empfehlen, die ge-
samte Linearführung, einschließlich der eventuell vorhan-
denen Antriebselemente, wie z.B. Wälzgewindetriebe, mit
einer gemeinsamen Faltenbalgabdeckung zu schützen,
wenn die Hublänge es zuläßt.
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Abb. 3.26
Abb. 3.27
Abb. 3.28