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Schmierung; Fettschmierung; Schmierfette; Viskosität Des Grundöles - SKF Linear Motion Handbuch

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ders bemerkbar. Linearwälzlager, die mit einem Schmierfett
versorgt wurden, das nach unseren Empfehlungen hin-
sichtlich der erforderlichen Mindestviskosität ausgesucht
wurde, weisen eine entsprechend hohe Grundreibung auf,
die von der Scherbeanspruchung im Schmierstoff herrührt.
Dieser Effekt wird jedoch nach einer gewissen Betriebszeit
auf ein Minimum reduziert, wenn sich das im Lager befind-
liche Fett optimal verteilt hat und das überschüssige Fett
aus den Kugelumläufen herausgefördert wurde (Einlauf-
effekt).

Schmierung

Damit Wälzelemente allgemein, und damit auch Linear-
wälzlager, ihre Funktion erfüllen können, ist eine ausrei-
chende Schmierung erforderlich, die die unmittelbare me-
tallische Berührung zwischen den Kugeln untereinander
und gegenüber ihren Laufbahnen wie auch in den Umlen-
kungen verhindert und damit den Verschleiß verringert,
gleichzeitig aber auch die Oberflächen vor Korrosion
schützt.
Die Betriebstemperatur einer Linearführung ist am gün-
stigsten, wenn nur die für eine zuverlässige Schmierstoff
unbedingt erforderliche Schmierstoffmenge zugeführt wird.
Die für eine Lagerung erforderliche Schmierstoffmenge
wird auch davon beeinflußt, ob der Schmierstoff zusätzli-
che Aufgaben, wie Abdichtung oder Wärmeabfuhr, zu er-
füllen hat.
Die Schmierfähigkeit der Schmierstoffe läßt im Laufe der
Zeit infolge der mechanischen Beanspruchung und der Al-
terung nach. In bestimmten Zeitabständen muß daher der
verschmutzte und verbrauchte Schmierstoff ergänzt oder
erneuert werden.
Welcher Schmierstoff gewählt wird, hängt von den Be-
triebsbedingungen ab, wie z.B. zulässige Temperaturen
oder auftretenden Geschwindigkeiten, kann aber auch von
der Schmierung benachbarter Maschinenteile vorgegeben
sein.
Nähere Angaben zu allgemeinen Fragen der Schmierung
finden sich auch im GfT- Arbeitsblatt 3 (Gesellschaft für
Tribologie e.V., Moers).

Fettschmierung

Bei normalen Betriebsverhältnissen können Linearwälzla-
ger in der Mehrzahl der Anwendungsfälle mit Fett ge-
schmiert werden. Schmierfett hat gegenüber Schmieröl
den Vorteil, daß es leichter in der Lagerstelle zurückgehal-
ten werden kann, vor allem auch bei schräger oder senk-
rechter Anordnung der Lagerachse; außerdem trägt es zur
Abdichtung der Lagerstelle gegenüber Verunreinigungen,
Feuchtigkeit oder Wasser bei.
Das Schmierfett ist vor dem Einbau zwischen die Wälz-
körper zu streichen, die dabei mehrmals in ihrer Bahn um-
laufen sollen. Bei den Lagern mit Dichtscheiben (Aus-
führung LS oder 2LS) empfiehlt es sich außerdem, das
Schmierfett hinter die Dichtlippen zu streichen.

Schmierfette

Schmierfette sind eingedickte Mineral- oder Syntheseöle,
wobei als Dickungsmittel meist Metallseifen Verwendung
finden; zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften kann
das Schmierfett außerdem noch Zusätze enthalten. Von
der Art und dem Anteil des Dickungsmittels hängt im über-
wiegenden Maße die Konsistenz des Schmierfettes ab. Für
die Auswahl des geeigneten Schmierfettes sind in erster
Linie die Viskosität des Grundöles, die Konsistenz, der
Temperaturanwendungsbereich, die Korrosionsschutz-
eigenschaften und die Belastbarkeit maßgebend.
Viskosität des Grundöles
Die Aussagen über die Bedeutung der Viskosität von
Schmierölen für die Ausbildung eines trennenden Schmier-
films im Wälzkontakt und damit für die Lebensdauer von Li-
nearwälzlagern im Abschnitt „Beiwert c
dingungen" des allgemeinen technischen Teiles gelten sinn-
gemäß auch für die Grundölviskosität von Schmierfetten.
Handelsübliche Wälzlagerfette haben eine Grundölvis-
kosität zwischen 15 und 500 mm
noch höherer Grundölviskosität geben das Öl in vielen Fäl-
len so langsam ab, daß die Lager nicht ausreichend mit
Schmierstoff versorgt werden. Wenn wegen niedriger Ver-
fahrgeschwindigkeit eine sehr hohe Viskosität erforderlich
ist, ist Ölschmierung häufiger betriebssicherer.

Konsistenz

Schmierfette werden nach der vom National Lubricating
Grease Institute (NLGI) eingeführten Klassifikation entspre-
chend ihrer Konsistenz in verschiedene Konsistenz-Klas-
sen eingeteilt (DIN 51 818). Als Schmierfette für Linear-
wälzlager kommen üblicherweise Metallseifenfette der
Konsistenz-Klassen 2 und 3 in Betracht. Die Konsistenz
sollte sich innerhalb des Gebrauchstemperaturbereiches
nicht zu sehr mit der Temperatur oder der Beanspruchung
ändern. Fette, die bei höheren Temperaturen weich wer-
den, treten unter Umständen aus der Lagerstelle aus; Fet-
te, die bei tiefen Temperaturen zu steif werden, können den
Lauf des Linearwälzlagers behindern. Wenn Linearwälzla-
ger häufigen Erschütterungen ausgesetzt sind, wird das
Schmierfett besonders stark beansprucht. Für derartige
Lagerungsfälle sind Fette mit hoher Walkstabilität am be-
sten geeignet.

Temperaturbereich

Auf den Gebrauchstemperaturbereich eines Schmierfettes
haben besonders die Art des Grundöles, das Dickungsmit-
tel und die Zusätze Einfluß.
Die untere Temperaturgrenze, d.h. die niedrigste Tempe-
ratur, bei dem noch ein einwandfreies Anlaufen des Linear-
wälzlagers gewährleistet ist, wird in erster Linie durch die
Art des Grundöles und seiner Viskosität bestimmt. Die
obere Temperaturgrenze hängt von der Art des Dickungs-
mittels ab; sie gibt die höchste Temperatur an, bei der
noch eine ausreichende Schmierung durch das Fett sicher-
gestellt ist. Je höher nämlich die Temperatur ist, um so
rascher altert das Schmierfett. Die entstehenden Alte-
rungsprodukte wirken sich ungünstig auf die Schmierung
aus. Die obere Temperaturgrenze darf nicht mit dem von
Schmierstoffherstellern angegebenen Tropfpunkt verwech-
selt werden. Dieser bezeichnet lediglich diejenige Tempe-
ratur, bei der ein Schmierfett seine feste Konsistenz verliert
und flüssig wird.
für die Betriebsbe-
2
2
/s bei 40 °C. Fette mit
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