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Technische Grundlagen; Begriffe; Tragzahlen - SKF Linear Motion Handbuch

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Technische Grundlagen

Die Norm DIN ISO 14728, Teil 1, legt Methoden für die Be-
rechnung der dynamischen und statischen Tragzahl von Li-
nearkugellagern der üblichen Größenbereiche fest. Die la-
stübertragenden Teile der Lagerung, zylindrische Welle,
Laufbahnen des Linearkugellagers und Kugeln, sind aus
gehärtetem Wälzlagerstahl guter Qualität nach bewährten
Herstellverfahren gefertigt. Die Laufbahnplatten im Linear-
kugellager weisen eine optimal enge Schmiegung auf,
während als Führungselement eine zylindrische Welle ohne
Laufrillen vorausgesetzt wird.
Diese Norm legt auch Methoden zur Berechnung der
nominellen Lebensdauer fest. Dies ist die mit 90% Erle-
benswahrscheinlichkeit erreichbare Lebensdauer bei übli-
cherweise heute verwendetem Werkstoffen, üblicher Her-
stellqualität und üblichen Betriebsbedingungen.
Begriffe (sehen Sie hierzu auch „Allgemeine Technische
Grundlagen von Linear-Wälzlagern")

Tragzahlen

Die dynamische Tragzahl C wird für die Berechnung von
unter Belastung laufenden Linearkugellagern verwendet.
Sie gibt diejenige Lagerbelastung an, bei der sich gemäß
ISO-Definition eine nominelle Lebensdauer von 100 000 m
Verfahrweg ergibt. Dies gilt unter der Voraussetzung, daß
die Belastung nach Größe und Richtung unveränderlich ist
und ihre Wirkungslinie, wie im nebenstehenden Abb. 3.2
gezeigt, bei
– den Lagern der Ausführung LBCR und LBCD durch die
an der Stirnseite des Käfigs markierte Lastrichtung geht,
– den Lagern der Ausführung LBBR und LBCR, Größe 5
und 8, durch eine tragende Kugelreihe verläuft,
Abb. 3.2
– den Lagern der Ausführung LBCT, LBCF und LBHT senk-
recht zur Öffnung steht.
Die statische Tragzahl C
0
einer errechneten Beanspruchung im Mittelpunkt der
höchstbelasteten Berührungsstelle zwischen Welle und
Kugel von 5 300 MPa (Hertzsche Pressung) entspricht. Die
bleibende Gesamtverformung von Wälzkörper und den
Laufbahnen erreicht dabei etwa das 0,0001fachen des
Wälzkörperdurchmessers.
Die statische Tragzahl C
nearkugellager im Stillstand oder bei sehr geringen Ge-
schwindigkeiten betrieben werden. Sie ist außerdem zu
berücksichtigen, wenn auf dynamisch beanspruchte Lager
kurzzeitig starke Stöße wirken.
Gegenüber den LBCR, LBCT und LBHT Linearkugella-
ger, die eine steife Abstützung der Laufbahnsegmente über
die gesamte Länge aufweisen und bei achsparallelem Ein-
bau eine gleichmäßige Lastverteilung in Längsrichtung er-
möglichen, muß bei den LBCD und LBCF Linearkugellager
die Federung der Laufbahnsegmente und die damit ver-
bundene ungleichmäßige Lastverteilung berücksichtigt
werden. Wie in Abb. 3.3 ersichtlich, sind die Kugelbela-
stungen der beiden Linearkugellager-Varianten nur im mitt-
leren Bereich identisch. Bei den selbsteinstellenden Linear-
kugellagern nimmt die Kugelbelastung zu den Laufbahn-
enden, aufgrund der Durchbiegung der Laufbahnsegmente
unter Last, sehr stark ab, was zu einer Reduzierung der
Tragzahlen bzw. zu einer Erhöhung der äquivalenten Bela-
stungen führt. Die Ausfallwahrscheinlichkeit der geringer
belasteten Kugeln zeigt jedoch, daß, im Vergleich zur stati-
schen Tragzahl, die Reduzierung der dynamischen Trag-
zahl gegenüber einem Lager mit steifer Abstützung nicht
gravierend ist.
Abb. 3.3 Lastverteilung längs zur
Laufbahnplatte
ist die statische Belastung, die
ist dann zu beachten, wenn Li-
0
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