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Linearkugellager

Gestaltung der Lagerung

Linearführungen mit Linearkugellagern können je nach Ein-
baufall mit einer oder zwei Wellen ausgerüstet werden.
Bei Linearführungen mit einer Welle sind im allgemeinen
zwei Linearkugellagern erforderlich. Lediglich in Ausnah-
mefällen, wenn z.B. die Belastung gering ist und die ach-
sparallele Führung der Welle bzw. des Gehäuses anderwei-
tig sichergestellt ist, kann auf das zweite Lager verzichtet
werden.
In jedem Fall sind Linearführungen mit nur einer Welle
gegen der Welle gegenüber dem Lager d.h. Gehäuse, oder
umgekehrt, zu sichern. Dies kann z.B. durch Anordnen ei-
ner Nut im Gehäuse und einer Paßfeder auf der Welle
(Abb. 3.12) oder mit einem in einer Nut geführten Stift
(Abb. 3.13) oder mit einer in einer Schiene oder Nut geführ-
ten Lauf- oder Kurvenrolle.
In den meisten Anwendungen werden die Linearführun-
gen jedoch mit zwei Wellen ausgerüstet. Linearführungen
mit zwei Wellen lassen höhere Belastungen zu und müssen
nicht besonders gegen Verdrehen gesichert werden, stel-
len jedoch besondere Anforderungen an die Parallelitäten
der Wellen bzw. den Aufnahmebohrungen für die Lager in
den jeweiligen Gehäusen.
In einigen Fällen, z.B. wenn die auftretenden Belastun-
gen und Geschwindigkeiten niedrig sind und keine über-
mäßigen Anforderungen an die Steifigkeit gestellt werden,
lassen sich durch einfache Maßnahmen eventuelle Paralle-
litätsfehler der beiden Wellen ohne nachteilige Folgen für
die Linearkugellager ausgleichen. Dies kann z.B. dadurch
erreicht werden, daß die eine Welle genau und ausgerichtet
eingebaut wird und die zweite Welle oder die darauf laufen-
den Lager sich selbst einstellen können. Selbsteinstellende
Wellen erhält man, indem man sie z.B. „schwimmend" an-
ordnet und mit Hilfe von Federn vorspannt (Abb. 3.14). Da-
durch lassen sich das Betriebsspiel in der Längsführung
aufheben und das Laufgeräusch verringern.
Für lange Linearführungen empfiehlt es sich, insbeson-
dere bei hohen Belastungen, die offenen SKF Linearkugel-
lager der Ausführungen LBCT, LBCF oder LBHT zu ver-
wenden. Die offenen Linearkugellager ermöglichen die teil-
weise Unterstützung bzw. die Unterstützung der Welle auf
ihrer gesamten Länge. Dadurch lassen sich Linearführun-
gen hoher Tragfähigkeit und Steifigkeit herstellen. In der
Praxis wird meist die zweite Variante gewählt.
Zur Erleichterung der Montage sollen die Wellenenden
und die Gehäusebohrungen eine Anfasung unter einem
Winkel von ca. 200 erhalten. Dadurch lassen sich die Wel-
len besser und ohne die Kugeln oder Dichtkanten zu be-
schädigen in das Lager einschieben bzw. die Lager besser
in die Gehäusebohrung einsetzen. Die Länge der Anfasung
ist vom Wellendurchmesser abhängig und im ISO-Vor-
schlag ISO/DIS 13012 (Tabelle 3.11) festgelegt.
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Abb. 3.12
Abb. 3.13
Abb. 3.14

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