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Nachschmierung; Ergänzen Der Fettfüllung; Schmiernippel; Ölschmierung - SKF Linear Motion Handbuch

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Allgemeine Technische Grundlagen für Linear-Wälzlager
(Dichtung!) als auch das Schmierfett darf dabei natürlich
nicht überschritten werden.
Ferner ist zu beachten, daß Schmierfristen selbst bei
anscheinend gleichwertigen Fetten beträchtlich voneinan-
der abweichen können. Auch ist der statistische Streube-
reich beträchtlich.

Nachschmierung

Wälzlager müssen nachgeschmiert werden, wenn die Ge-
brauchsdauer des verwendeten Schmierfettes kürzer ist,
als die erfahrungsgemäß zu erwartende Gebrauchsdauer
des Lagers. Die Nachschmierung sollte stets vorgenom-
men werden, solange noch eine zuverlässige Schmierung
des Lagers durch das in der Lagerung vorhandene Fett ge-
währleistet ist.
Der Zeitpunkt der Nachschmierung hängt von vielen, in
komplexer Weise miteinander verknüpften Einflußfaktoren
ab, u.a. von der Lagergröße, der Verfahrgeschwindigkeit,
der Betriebstemperatur, der Fettart, dem freien Raum im
und neben dem Lager sowie von den Umgebungseinflüs-
sen. Eine Aussage über die Zeitspanne bis zur Nach-
schmierung ist nur aufgrund statistischer Gesetzmäßigkei-
ten möglich.
Die Angaben zur Schmierfrist im vorhergehenden Ab-
schnitt beruhen auf den Ergebnissen von Langzeitversu-
chen aus verschiedenen Anwendungsbereichen. Sie gelten
nicht für Einbaufälle, bei denen von außen Wasser
und/oder feste Verunreinigungen in die Lagerungen ein-
dringen können. In derartigen Fällen wird empfohlen, die
Fettfüllung in der Lagerung häufiger zu ergänzen oder zu
erneuern, um eingedrungene Verunreinigungen bzw.
Feuchtigkeit zu entfernen.
Für die Nachschmierung von Linearwälzlagern wird je
nach der ermittelten Schmierfrist eines der nachstehenden
Verfahren empfohlen:
– Bei Schmierfristen bis zu einem halben Jahr soll in Zeit-
abständen von der Hälfte der Schmierfrist die in der La-
gerung vorhandene Fettfüllung durch periodische Zufuhr
von Frischfett ergänzt werden. Spätestens nach dreimali-
ger Fettzufuhr muß dann allerdings die gesamte Fettfül-
lung erneuert werden.
– Bei Schmierfristen über einem halben Jahr soll nach Ab-
lauf der Schmierfrist die gesamte Fettfüllung erneuert
werden.
Die angegebene Grenze von einem halben Jahr stellt ledig-
lich einen ungefähren Richtwert dar, der im Einzelfall auf
die beim Maschinen- oder Anlagenbetreiber übliche
Schmier- und Wartungsanweisungen abgestimmt werden
soll.
Ergänzung der Fettfüllung
In diesem Fall wird durch periodische Zuführung kleiner
Frischfettmengen das in der Lagerstelle vorhandene, aber
verbrauchte Schmierfett nur teilweise ersetzt. Ein Richtwert
für die dabei erforderliche Fettmenge kann nach folgender
allgemeinen Formel ermittelt werden:
G
= const · A1 · A2
p
26
Daraus wird deutlich, daß sich die Nachschmiermenge
nicht nach dem Freiraum bemißt, sondern der Ausbildung
eines neuen Schmierfilmes konstanter von einigen Zehntel
Millimetern Dicke dient. Für ein Linearkugellager gilt z.B.
die Näherungsformel:
G
= const1 · D · C
p
Hierin sind:
G
die periodisch zugeführte Fettmenge, g
p
A1, A2 zwei charakteristische Längenabmessungen des
Lagers, mm
D
der Außendurchmesser des Linearwälzlagers, mm
C
die Gesamtbreite des Linearwälzlagers, mm
const1 0,0015 für geschlossene, 0,001 für offene Linear-
kugellager
Oft ist es auch sinnvoll, sowohl die Nachschmiermengen
als auch die Nachschmierfristen zu verringern. Ist z.B. eine
Nachschmiermenge von 6 g alle 3 Monate erforderlich, so
kann auch jeden Monat mit 2 g nachgeschmiert werden,
wenn eine monatliche Überprüfung oder Wartung des Ag-
gregates aus anderen Gründen eingehalten werden muß.

Schmiernippel

Um eine wirkungsvolle Schmierung zu erleichtern und si-
cherzustellen, werden alle SKF Linearlagereinheiten, aus-
genommen die Flansch-Linearlagereinheiten, mit Schmier-
nippeln versehen ausgeliefert.
Ölschmierung
Ölschmierung wird im allgemeinen vorgesehen, wenn hohe
Verfahrgeschwindigkeiten oder Betriebstemperaturen eine
Schmierung mit Fett nicht mehr zulassen, wenn Reibungs-
oder Fremdwärme aus der Lagerstelle abgeführt werden
sollen oder wenn benachbarte Maschinenteile bereits mit
Öl geschmiert werden.
Schmieröle
Für die Schmierung von Linearwälzlagern kommen nur
noch selten unlegierte Mineralöl-Raffinate in Betracht. Auf
legierte Öle, d.h. Öle mit Zusätzen zur Verbesserung be-
stimmter Öleigenschaften wie Druckaufnahmevermögen,
Alterungsbeständigkeit usw. muß heute bei den meisten
Anforderungen zurückgegriffen werden.
Bezüglich der EP-Zusätze in Wälzlager-Schmierölen gilt
das gleiche, was bei Schmierfetten im Abschnitt „Belast-
barkeit" gesagt wurde.
Wahl des Schmieröls
Die Wahl eines Schmieröls richtet sich in erster Linie nach
der Viskosität, die erforderlich ist, damit eine ausreichende
Schmierung des Lagers gewährleistet ist.
Die Viskosität von Schmierölen ist temperaturabhängig;
sie nimmt mit steigender Temperatur ab. Das Viskositäts-
Temperatur-Verhalten eines Schmieröls wird durch den Vis-
(2.38)
kositätsindex VI gekennzeichnet. Je weniger sich die Ölvis-
kosität mit der Temperatur ändert, um so höher ist der Vis-
kositätsindex. Für die Wälzlagerschmierung werden im all-
(2.38a)

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