Schmierfette mit EP-Zusätzen sind aus diesem Grunde
mit größter Sorgfalt auszuwählen. Es wird empfohlen, sich
vom Schmierstoffhersteller zusichern zu lassen, daß sich
der in einem Schmierstoff enthaltene EP-Zusatz nicht le-
bensdauermindernd auswirkt. Auch können Sie sich von
SKF in dieser Hinsicht beraten lassen.
Die erforderliche kinematische Viskosität ν
hängigkeit von der Lagergröße und der Verfahrgeschwin-
digkeit aus Diagramm Abb. 2.5 abgelesen werden. Dieses
Diagramm gilt für Mineralöle, kann aber auch für Schmier-
fette mit mineralischen Grundölen verwendet werden; in
diesem Fall gibt der abgelesene Wert die erforderliche Vis-
kosität des Grundöles bei Betriebstemperatur an.
Wenn die Betriebstemperatur aus Erfahrung bekannt ist
oder sich auf andere Weise ermitteln läßt, kann die ent-
sprechende Viskosität bei der international festgelegten
Bezugstemperatur von 40 °C aus Diagramm Abb. 2.6 ab-
gelesen werden. Der Kurvenverlauf entspricht:
ln ν = ln k + (735...1600) / (120 + t)
mit t - Temperatur (°C) und k = 0,05.
Abb. 2.6 Viskositätsverlauf als Funktion der
Temperatur
1000
ν
900
2
mm
/s
800
700
600
500
400
300
250
200
150
100
70
50
40
30
20
10
20
30
40
kann in Ab-
1
50
60
70
80
90 100 110 120
Führungsgenauigkeiten
von Linearwälzlager-Führungen
Die geforderte Führungsgenauigkeit ist bei der Wahl von
Linearführungssystemen von wesentlicher Bedeutung. Bei
Linearwälzlager-Führungen wird diese einmal durch die
Fertigungsgenauigkeit der Führungsbahn und zum ande-
ren durch die Präzision der Umgebungsteile und der Mon-
tage beeinflußt.
Genauigkeitsklasse und Fertigungsgenauigkeit der Ge-
genstücke sollten einander entsprechen, eine höhere Ge-
nauigkeitsklasse ohne entsprechende Steigerung der Ferti-
gungsgenauigkeit der Anbauteile führt erfahrungsgemäß
nicht zu einer Verbesserung der Laufgenauigkeit des
Führungssystemes.
Steifigkeit von Linearwälzlager-Führungen
Neben der Tragfähigkeit von Linearführungssystemen ist
ihre Steifigkeit, oder ihr Kehrwert, die Nachgiebigkeit, ein
weiteres, oft wichtiges Kriterium bei der Auswahl geeigne-
(2.37)
ter Systeme. Dabei ist die Steifigkeit definitionsgemäß der
Quotient aus Last und Federung, wobei in der Regel die
Federung unter dem Lastangriffspunkt und in Richtung der
Last betrachtet wird. Die Federungen der einzelnen Ele-
mente stellen sich normalerweise als Summe der Gesamt-
federung dar, wobei auf Parallel- und Reihenschaltung der
Einzelelemente zu achten ist. Die errechnete oder gemes-
sene Steifigkeit des gesamten Führungssystemes kann so
wesentlich geringer ausfallen als die Steifigkeit im Wälz-
kontakt.
Linearführungssysteme mit Zylinder- bzw. Nadelrollen
haben aufgrund der Berührungsverhältnisse zwischen
Wälzkörpern und Laufbahnen eine höhere Steifigkeit als
solche mit Kugeln.
Die elastischen Verformungen der Linearwälzlager las-
sen sich oftmals als Funktion der statischen Tragzahl C
angeben und beziehen sich, wo nichts anderes erwähnt,
auf eine spielfreie Führung. Treten einbaubedingt Radial-
spiele auf, muß mit höheren elastischen Verformungen ge-
rechnet werden, weil in diesen Fällen auch weniger Wälz-
elemente in Kontakt treten; auch ist ggfs. das Radialspiel
als Umkehrspiel mit in die Berechnung einzubeziehen. Bei
vorgespannten Führungen sind dagegen die elastischen
Verformungen geringer, d.h. die Steifigkeiten höher als bei
Spiel Null.
Messungen der gesamten Systemsteifigkeit gewinnt
man entweder durch direkte Belastungsmessungen, die
nicht einfach sind (Lasersysteme) oder häufiger durch
Schwingungsmessungen z.B. durch Messung des Nach-
giebigkeitsfrequenzganges.
Zulässige Betriebsbedingungen
Die Funktion von Linearlagerführungen kann nur aufrecht
erhalten werden, wenn keine unzulässigen Überschreitun-
gen relevanter Betriebsbedingungen vorliegen. Nur unter
Einhaltung der nachfolgend beschriebenen zulässigen Be-
triebsbedingungen kann davon ausgegangen werden, daß
die ermittelten Lebensdauer Gültigkeit haben.
t °C
0
21