Modifizierte nominelle Lebensdauer
Mit der oben angegebenen Lebensdauergleichung wird der
Einfluß der Belastung auf die Lebensdauer eines bestimm-
ten Lagers berücksichtigt. Wenn die Linearwälzlager für
herkömmliche Belastungsfälle verwendet werden, reicht
die Berechnung der nominellen Lebensdauer nach dieser
Gleichung aus, da die normalerweise zugrunde gelegte er-
forderliche
L
-Lebensdauer auf Erfahrung beruht und demzufolge u.a.
10
auch den Einfluß der Schmierung mit einschließt.
Es kann jedoch angebracht sein, auch andere Faktoren,
die die Lebensdauer beeinflussen, detailiert zu berücksich-
tigen. Daher wurde die folgende modifizierte Lebensdauer-
gleichung eingeführt:
L
= c
· c
· f
· (C
/ P)
ns
1
2
S
eff
Hierin sind:
L
die modifizierte nominelle Lebensdauer,
ns
10
5
m bzw. 100 km
C
die effektive dynamische Tragzahl, [N]
eff
P
die äquivalente dynamische Lagerbelastung, [N]
p
Lebensdauer-Exponent:
Linearkugellager p = 3
Linearrollenlager p = 10/3
c
ein Beiwert für die Erlebenswahrscheinlichkeit
1
(siehe Tab. 2.7)
c
ein Beiwert für die Betriebsbedingungen
2
(siehe Abb. 2.4)
f
ein Beiwert für den Einfluß der Hublänge
S
(siehe Tab. 2.1)
Die Berechnung der modifizierten nominellen Lebens-
dauer L
setzt voraus, daß die Betriebsverhältnisse genau
ns
bekannt sind und auch die Lagerbelastungen exakt ermit-
telt werden können, d.h. daß Lastkollektiv, Wellendurchbie-
gungen usw. in die Berechnung mit einbezogen werden.
Geht man davon aus, daß keine größere als die allgemein
zugrunde gelegte Erlebenswahrscheinlichkeit von 90%
gelten soll, daß die Lager aus Werkstoffen hergestellt sind,
die für die angegebenen dynamischen Tragzahlen voraus-
gesetzt wurden und daß übliche Betriebsbedingungen vor-
liegen, dann wird c
= c
1
2
chungen für die nominelle Lebensdauer und die modifizier-
te nominelle Lebensdauer identisch.
Übersicht der verwendeten Lebensdauerbezeichnungen
L oder L
nom. Lebensdauer in 100 km (auch L
10
L
nom. Lebensdauer in h
10h
L
nom. Lebensdauer in Doppelhüben (DH)
10d
L
mod. nom. Lebensdauer in 100 km
ns
L
mod. nom. Lebensdauer in h
nh
L
mod. nom. Lebensdauer in Doppelhüben (DH)
nd
wobei > n < den Prozentsatz der Ausfallwahr-
scheinlichkeit = 1 - Erlebenswahrscheinlichkeit
ausweist
p
= 1; in diesem Fall sind die Glei-
oder L
s
Tabelle 2.7 Beiwert c
Erlebenswahr-
scheinlichkeit
%
50
60
70
80
90
95
96
97
(2.36)
98
99
Beiwert c
für die Erlebenswahrscheinlichkeit
1
Die Erlebenswahrscheinlichkeit ist der Prozentsatz einer
Gruppe offensichtlich gleicher, unter gleichen Bedingungen
laufenden Linearwälzlagern, die erwartungsgemäß eine be-
stimmte Lebensdauer erreicht oder überschreitet. Die Erle-
benswahrscheinlichkeit eines einzelnen Linearwälzlager ist
die Wahrscheinlichkeit, daß das Linearwälzlager eine be-
stimmte Lebensdauer erreicht oder überschreitet. Unter-
schiedliche Werte der Erlebenswahrscheinlichkeit in Bezug
auf die Lebensdauer werden mit dem Beiwert c
2.7) erfaßt (siehe hierzu „Modifizierte nominelle Lebens-
dauer").
)
10s
der Erlebenswahrscheinlichkeit
1
L
c
ns
1
L
5,04
50s
L
3,83
40s
L
2,77
30s
L
1,82
20s
L
1
10s
L
0,62
5s
L
0,53
4s
L
0,44
3s
L
0,33
2s
L
0,21
1s
1
(Tabelle
19