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Korrosionsschutz, Verhalten Gegenüber Wasser; Belastbarkeit; Mischbarkeit; Wälzlager-Schmierfette - SKF Linear Motion Handbuch

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Allgemeine Technische Grundlagen für Linear-Wälzlager
In der Tabelle 2.7 sind Gebrauchstemperatur-Bereiche
für die Schmierfettarten angegeben, die normalerweise für
die Schmierung von Linearwälzlagern infrage kommen.
Diese Werte wurden in den SKF-Laboratorien auf der Basis
von Langzeitprüfungen ermittelt und können unter Um-
ständen von Angaben der Schmierstoffherstellern abwei-
chen. Sie gelten für auf dem Markt erhältliche Fette auf Mi-
neralölbasis ohne EP-Zusätze. Von den aufgeführten Fett-
arten werden für die Wälzlagerschmierung am häufigsten
Lithiumseifenfette und hier wiederum Lithium-12-Hydroxy-
Stearit-Fette verwendet.
Schmierfette mit synthetischen Grundölen, wie z.B.
Esterölen, Silikonölen oder synthetischen Kohlenwasser-
stoffen, können bei höheren oder tieferen Temperaturen
eingesetzt werden als Schmierfette auf Mineralölbasis.
Korrosionsschutz, Verhalten gegenüber Wasser
Für die korrosionsverhindernden Eigenschaften eines
Schmierfettes sind in erster Linie die Korrosionszusätze
und die Art des Dickungsmittels maßgebend.
Ein Schmierfett sollte aber nicht nur gegen Korrosion
schützen, es darf auch nicht durch eindringendes Wasser
aus der Lagerstelle ausgewaschen werden, wie es z.B. bei
herkömmlichen Natronseifenfetten der Fall ist. Einen sehr
guten Korrosionsschutz und ausreichende Beständigkeit
gegenüber Wasser gewährleisten Lithium- und Kalkseifen-
fette, die Zusätze auf der Basis von Bleiverbindungen ent-
halten. Aus Gründen des Umweltschutzes und aus ge-
sundheitlichen Gründen werden bleihaltige Zusätze heute
mehr und mehr durch Kombinationen von anderen Zusät-
zen ersetzt, die allerdings nicht immer die gleich guten Ei-
genschaften aufweisen.

Belastbarkeit

Als Schmierstoff für hochbelastete Linearwälzlager werden
üblicherweise Schmierfette empfohlen, die zur Erhöhung
der Druckbelastbarkeit des Schmierfilms EP-Zusätze ent-
halten. Von den bisher verwendeten EP-Zusätzen, bei de-
nen es sich in den meisten Fällen um Bleiverbindungen
handelte, ist bekannt, daß sie im Vergleich zu Schmierfet-
ten ohne solche Zusätze die Lagerlebensdauer verlängern,
wenn kein trennender elastohydrodynamischer Schmier-
film vorhanden ist, d.h. bei κ < 1. Aus dem im vorhergehen-
den Abschnitt genannten Gründen haben jedoch viele
Schmierstoffhersteller die bleihaltigen EP-Zusätze durch
andere Verbindungen ersetzt, bei denen sich aber zum Teil
gezeigt hat, daß sie sich ungünstig auf Wälzlagerstahl aus-
wirken. In einigen Fällen sind drastisch verkürzte Lebens-
dauern festgestellt worden.
Schmierfette mit EP-Zusätzen sind aus diesem Grund
mit größter Sorgfalt auszuwählen. Es wird empfohlen, sich
vom Schmierstoffhersteller zusichern zu lassen, daß sich
der in einem Schmierfett enthaltene EP-Zusatz nicht le-
bensdauermindend auswirkt. Wenn mit einem bestimmten
Schmierfett bisher positive Erfahrungen gemacht worden
sind, sollte man sich unbedingt vergewissern, daß die Zu-
sammensetzung des Fettes nicht verändert wurde.
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Tabelle 2.7 Gebrauchstemperatur-Bereiche von
Schmierfette
Fettart
(Dickungsmittel)
Lithiumseife
Lithium-Komplexseife
Natronseife
Natron-Komplexseife
Kalkseife
Kalzium-Komplexseife
Barium-Komplexseife
Aluminium-Komplexseife
Anorganische Dickungs-
mittel
(Bentonit, Kieselgel usw)
Polyharnstoff

Mischbarkeit

Die Mischbarkeit von Schmierfetten ist besonders dann zu
beachten, wenn an einer Schmierstelle aus irgendwelchen
Gründen auf eine andere Fettsorte übergegangen wird.
Werden unverträgliche Fette miteinander vermischt, kann
sich die Konsistenz stark ändern und die höchstzulässige
Gebrauchstemperatur der Fettmischung, verglichen mit der
Ausgangsfettsorte, so weit herabgesetzt werden, daß unter
Umständen mit Lagerschäden gerechnet werden muß.
Schmierfette mit gleichem Dickungsmittel und ähnlichen
Grundölen können ohne nachteilige Folgen miteinander
vermischt werden, z.B. Natronseifenfett mit einem anderen
Natronseifenfett. Kalk- und Lithiumseifenfette lassen sich
ebenfalls miteinander, nicht aber mit Natronseifenfetten mi-
schen. Allerdings kann es beim Mischen verträglicher Fette
vorkommen, daß die Mischung eine andere Konsistenz als
die beiden Ausgangsfette aufweist, wobei jedoch die
Schmierwirkung nicht unbedingt beeinträchtigt sein muß.
In Anwendungsfällen, in denen wegen der geringen Konsi-
stenz mit Fettaustritt aus der Lagerung gerechnet werden
muß, sollte beim nächsten Nachschmieren die Fettfüllung
nicht nur durch Frischfett ergänzt, sondern vollkommen er-
neuert werden. (Achtung: Bei Überfüllung wie auch bei der
Verwendung druckluftbetriebener Nachschmieraggregate
können schleifenden Dichtungen herausgepreßt werden !)
Das Korrosionsschutzmittel, mit dem unsere Linearwälz-
lager im Anlieferungszustand geschützt sind, ist mit den
meisten Wälzlagerschmierfetten verträglich, nicht jedoch
mit Polyharnstoff-Fetten und lebensmittelverträglichen Fet-
ten (siehe auch Abschnitt „Vorbereiten zum Einbau").
Wälzlager-Schmierfette
(auch für die Linear-Gleitlagerprodukte geeignet)
Unser Sortiment an Wälzlagerschmierstoffen umfaßt vier
Fette und deckt damit nahezu alle für Fettschmierung in
Frage kommenden Lagerungsfälle ab. Diese Schmierstoffe
wurden nach den neuesten Erkenntnissen der Wälzlager-
Empfohlener
Temperaturbereich
von
bis
-30
+110
-20
+140
-30
+ 80
-20
+140
-10
+ 60
-20
+130
-20
+130
-30
+110
-30
+130
-30
+140

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