nach unten verformt wird, wenn die Schrauben mit Nenn-
moment angezogen werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß Führungs-
systeme, die mit Linearkugellagern ausgerüstet sind,
Führungsgenauigkeiten im Bereich von 50 µm bis 100 µm
pro 1000 µm Führungslänge ermöglichen, wobei die Ein-
flüsse des Maschinengestells nicht berücksichtigt sind.
Zulässige Betriebsbedingungen
Die Funktion von Linearkugellagerführungen kann nur auf-
recht erhalten werden, wenn keine unzulässigen Über-
schreitungen relevanter Betriebsbedingungen vorliegen.
Nur unter Einhaltung der nachfolgend beschriebenen
zulässigen Betriebsbedingungen kann davon ausgegangen
werden, daß die ermittelten Lebensdauerwerte Gültigkeit
haben.
Zulässige maximale Belastung
In ISO 14728, ist festgelegt, daß die Berechnung der Le-
bensdauer nur dann Gültigkeit hat, wenn die äquivalente
dynamische Belastung von Linearkugellagern den Wert
0,5C nicht überschreitet. Höhere Belastungen führen zu
Abweichungen von der üblichen Beanspruchungsvertei-
lung im Lager, die sich negativ auf die Lebensdauer aus-
wirken können. Wo solche Bedingungen vorliegen, sollte
der Anwender um Empfehlungen und Berechnung der Le-
bensdauerwerte bitten.
Erforderliche Mindestbelastung
Um den schlupffreien Betrieb eines Linearkugellagers si-
cherzustellen, muß eine bestimmte Mindestbelastung auf
das Linearkugellager wirken. Als allgemeine Richtlinie gilt
eine Mindestbelastung von P = 0,02 C. Die Mindestbela-
stung ist von besonderer Bedeutung bei Linearlagern, die
mit hohen Verfahrgeschwindigkeiten oder hohen Beschleu-
nigungen betrieben werden. Hierbei können die Massen-
kräfte der Kugeln sowie die Reibung im Schmierstoff die
Abrollverhältnisse im Lager nachteilig beeinflussen und
schädliche Gleitbewegungen zwischen Kugeln und Lauf-
bahnen hervorrufen.
Zulässige Betriebstemperaturen
Der zulässige Temperatur-Anwendungsbereich der SKF
Linearkugellager liegt zwischen -20 °C und +80 °C. Dieser
Temperaturbereich ist bedingt durch den Werkstoff für Kä-
fig und Dichtungen und gilt für den Dauerbetrieb. Die maxi-
male Temperatur sollte an oder in der Nähe einer Lauf-
bahnplatte gemessen werden.
Kurzzeitig sind auch höhere bzw. niedrigere Temperatu-
ren als Umgebungs- und/oder Betriebstemperaturen zu-
lässig.
Zulässige Geschwindigkeiten und Beschleunigungen
Die zulässigen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen
sind im wesentliche von den Kontaktkräften zwischen Ku-
geln und Laufbahnen bestimmt. Unter den üblichen Be-
triebsbedingungen, insbesonders unter Einbehaltung der
Mindestbelastung, liegt die zulässige Geschwindigkeit bei
5 m/s, die der Beschleunigung bei 100 m/s
für Geschwindigkeit und Beschleunigung sind in Abhän-
gigkeit von Lagerbauart, Lagergröße, Belastung, Schmier-
stoff und Lagervorspannung möglich; in solchen Fällen
empfiehlt es sich jedoch, bei uns rückzufragen.
Stillstand
Wenn Linearkugellager während längerer Stillstandszeiten
durch von außen auf die Lagerung wirkende Kräfte zu
Schwingungen angeregt werden, kommt es aufgrund von
Mikrobewegungen in den Berührungsflächen zwischen
Wälzkörper und Laufbahnen zu Oberflächenschäden, die
sich später im Betrieb in einer deutlichen Zunahme des
Laufgeräusches bemerkbar machen und zu einem vorzeiti-
gen Lagerausfall infolge Werkstoffermüdung führen kön-
nen. Derartige Beschädigungen durch Stillstandserschüt-
terungen müssen unbedingt vermieden werden, indem
man z.B. Lagerungen gegen fremderregte Schwingungen
isoliert oder beim Transport durch geeignete Maßnahmen
entlastet.
Reibung
Die Reibung in Linearführungen hängt außer von der Bela-
stung von einer Reihe weiterer Faktoren ab, vor allem von
Lagerart und -größe, von der Verfahrgeschwindigkeit und
den Eigenschaften des Schmierstoffes sowie von der
Schmierstoffmenge.
Der gesamte Laufwiderstand eines Linearkugellagers
setzt sich zusammen aus der Roll- und Gleitreibung in den
Wälzkontakten, in den Berührungsflächen zwischen den
Wälzkörpern und dem Käfig sowie in den Führungsflächen
der Umlenkzonen für die Wälzkörper, aus der Schmierstoff-
reibung und aus der Gleitreibung der schleifenden Dichtun-
gen bei abgedichteten Lagern.
Die Reibungszahlen von geschmierten Linearkugella-
gern mit Deckscheibe(n) (nichtschleifenden Dichtungen)
liegen etwa zwischen 0,0015 (hohe Belastungen) und
0,005 (niedrige Belastungen).
Bei Lagern mit Dichtscheiben (schleifende Einfach- und
Doppellippen-Dichtungen beidseitig) sind die Reibungs-
werte höher, da zu der Reibung im Lager noch die schlei-
fenden Dichtungen hinzukommen. Richtwerte für die Rei-
bungskraft bzw. die Losbrechkraft bei beidseitig abgedich-
teten Linearkugellagern können den nachstehenden Tabel-
len 3.8 und 3.9 entnommen werden.
2
. Höhere Werte
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