• Warmwasserbereitung
Wenn der Wärmeerzeuger eine Warmwasserberei-
tung unterstützt, wird das Warmwassersystem akti-
viert.
• Wenn ein Solarmodul SM50/SM100/SM200 am Bus
angeschlossen ist, wird dieses mit Grundkonfiguration
aktiviert
Das Ergebnis des Konfigurationsassistenten kann jeder-
zeit manuell geändert werden.
Einige Einstellungen wie z. B. die Art des Heizsystems
und das Vorhandensein einer Warmwasserzirkulations-
pumpe können nicht automatisch ermittelt werden. Diese
Einstellungen müssen manuell vorgenommen werden.
2.7
Solarfunktionen
2.7.1
Ermittlung Solarertrag und Solaroptimie-
rung für Warmwasserbereitung und Heiz-
betrieb
Die Regelung erfasst, ob ein solarer Energieertrag vor-
handen ist und ob die gespeicherte Wärmemenge zur
Warmwasserversorgung ausreicht. In Abhängigkeit der
beiden Größen senkt die Regelung die vom Heizkessel zu
erzeugende Warmwasser-Solltemperatur ab. Die Unter-
grenze dieser Absenkung ist als minimale Warmwas-
sertemperatur einstellbar. Durch die Kombination von
Kessel- und Solarregelung in einem Regelsystem und die
Möglichkeiten der Solaroptimierung ergeben sich zusätz-
liche Energieeinsparungen bis zu 15 % im Vergleich zu
einer autark arbeitenden Solarregelung. Bei ausreichen-
dem solarem Energieertrag entfällt das Nachheizen mit
dem Heizkessel ggf. ganz.
Ähnlich wie die Nachladeoptimierung für Warmwasser ist
eine solare Absenkung auch für die Heizkurve program-
mierbar. Anwendungsfall hierfür sind große Fensterflä-
chen, die über den „passiven Solarertrag" den Raum
zusätzlich beheizen und ggf. zu einem Überheizen des
Raums führen können.
2.7.2
Erfassung und Anzeige Solarertrag
Die Erfassung des solaren Ertrags gibt dem Anlagen-
betreiber die Möglichkeit, die korrekte Funktion seiner
Solaranlage zu überprüfen und Störungen zu erkennen.
Sie ist eine Voraussetzung, um die Nachladeoptimierung
für die Warmwasserbereitung bzw. Solareinfluss auf die
Heizkurve zu realisieren. Sie gewährleistet eine optimale
Reduzierung des Nachheizens über den Kessel bei voller
Warmwasserverfügbarkeit. Außerdem erhält der Betrei-
ber die Ertragsinformationen des aktuellen Tages (stünd-
lich) sowie der beiden letzten Wochen tageweise in der
Bedieneinheit angezeigt, um Funktion und Ertrag der
Solaranlage überprüfen zu können und die Einsparung
durch die Solaranlage zu verdeutlichen. Mit einem Smart-
phone kann über das Gateway web KM200 der Solarer-
trag laufend aktuell visualisiert werden.
Logamatic EMS plus – 6 720 801 111 (2012/08)
Systembeschreibung allgemein
Zur Ertragserfassung bestehen grundsätzlich zwei Mög-
lichkeiten:
• In den Kollektorkreis wird ein Volumenmessteil (WMZ-
Set) eingesetzt. Mit dem gemessenen Volumenstrom
und den Werten für Vor- und Rücklauftemperatur
sowie dem Glykolgehalt im Kollektorkreis kann der
solare Ertrag in kWh errechnet werden.
• Alternativ kann der Regler auf Basis der Daten für Kol-
lektor- und Speichertemperaturen sowie der Laufzeit
und Leistung der Solarpumpe rechnerisch den Ertrag
in kWh ermitteln. Dazu erforderlich ist die Eingabe von
Parametern für Brutto-Kollektorfläche, Klimazone, Gly-
kolgehalt, minimale Warmwassertemperatur und Solar-
einfluss auf die Heizkurve. Für diese Art der
rechnerischen Ermittlung ist keine zusätzliche Mess-
technik wie Volumenstrommesser oder zusätzliche
Temperaturfühler erforderlich.
2.7.3
Rechnerische Ermittlung des Solarertrags
Durch die Messung der Temperaturdifferenz zwischen
Kollektor und Speicher und unter Einbeziehung des Dreh-
zahlsignals der Solarpumpe wird ein Solarertrag abge-
schätzt. Dabei wird mit Hilfe der Brutto-Kollektorfläche,
der Klimazone und des Kollektortyps ein typischer maxi-
maler stündlicher Solarertrag bestimmt. Dieser maximale
stündliche Solarertrag ist unabhängig von der Ausrich-
tung der Kollektoren, da im Laufe des Jahres eine Stunde
geben wird, bei der der Kollektor seine optimalen Einfalls-
bedingungen erfährt.
Durch eine Lernfunktion wird die installierte Anlage nun im
Laufe des Betriebes einjustiert, indem der errechnete,
stündliche maximale Ertrag mit dem typischen maximalen
Ertrag verglichen wird.
Im Auslieferungszustand sind Werte für die Ertrags-
abschätzung voreingestellt. Somit errechnet der Regler
bereits unmittelbar nach Installation Ertragswerte. Bei der
Grundeinstellung sind konservative Annahmen getroffen
worden.
In den folgenden 30 Tagen lernt der Regler die Anlage
kennen. Nach 30 Tagen geht dann die Solaroptimierung
in Betrieb. Falls in diesem Zeitraum die Lernfunktion nicht
erfolgreich war, wird diese zwei Mal wiederholt. Wenn
nach der dritten Lernphase nicht erfolgreich gelernt
wurde, wird eine Störungsanzeige ausgegeben. Im weite-
ren Verlauf lernt der Regler die Anlage weiter kennen.
2.7.4
Solaroptimierung für Warmwasser- und
Heizbetrieb
Die Solaroptimierung ist im Gegensatz zur Ertragsab-
schätzung erst nach dem erfolgreichen Lernen aktiv und
senkt somit frühestens nach 30 Tagen die Werte für die
Warmwasser-Temperatur und die Vorlauftemperatur für
den Heizbetrieb ab.
Über den Parameter minimale Warmwassertemperatur
kann die Solaroptimierung eingestellt werden. Dabei
reduziert der Solarregler die Warmwasser-Solltemperatur
in Abhängigkeit des Energieertrages des letzten Tages
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