2.6
Warmwasserbereitung
Thermostatischer Warmwassermischer
WARNUNG: Verbrühungsgefahr!
Bei Regelungen mit EMS plus können
Warmwassertemperaturen höher als 60 °C
erreicht werden.
B Hinter dem Warmwasseranschluss des
Speichers einen thermostatischen Warm-
wassermischer montieren
oder
B alle Zapfstellen mit geeigneten Armaturen
(z. B. Thermostatbatterien ausstatten.
Dadurch werden Verbrühungen vermieden.
2.6.1
Varianten der Warmwasserbereitung
Das Regelsystem Logamatic EMS plus bietet je nach
Kesseltyp und Anzahl der Kessel zwei Varianten, um die
Warmwasserbereitung als Speichersystem zu realisieren:
• 3-Wege-Umschaltventil für bodenstehende und wand-
hängende/wandstehende EMS-Wärmeerzeuger
– Warmwasserbereitung mit separatem Warmwas-
serspeicher größer als 50 l nur im Warmwasservor-
rang mit thermischer Desinfektion
– Ansteuerung 3-Wege-Umschaltventil und Zirkulati-
onspumpe
• Speicherladepumpe für bodenstehende und wandhän-
gende/wandstehende EMS-Wärmeerzeuger
– Warmwasserbereitung mit separatem Warm-
wasserspeicher wahlweise im Warmwasservorrang
oder parallel zum Heizbetrieb mit thermischer Desin-
fektion
– Ansteuerung Speicherladepumpe (ohne oder in
Kombination mit hydraulischer Weiche) und Zirkula-
tionspumpe
In jeder Variante hat das Regelsystem Logamatic
EMS plus ein eigenes Zeitschaltprogramm für die
Warmwasserbereitung und die Zirkulationspumpe.
2.6.2
Funktionsbeschreibung Warmwasser
Zeitschaltung und Temperaturniveaus Warm-
wasser
Die Warmwasserbereitung startet wahlweise im gleichen
Zeitprogramm wie die Heizkreise (RC300 oder RC200)
oder über ein eigenes Zeitschaltprogramm (RC300 erfor-
derlich). Werden Warmwasserbereitung und Heizkreise
über das gleiche Zeitprogramm gesteuert, wird immer
zuerst das Warmwasser erwärmt (30 Minuten Vorlauf), so
dass pünktlich zu den Heizzeiten der Heizkreis beheizt
werden kann. Für die Warmwasserbereitung ist bei
RC300 und RC200 Warmwasservorrang oder Parallel-
betrieb zu den Heizkreisen (bei RC300 getrennt je Heiz-
kreis) einstellbar. Neben den „normalen" Warmwasser-
Tempeaturniveaus für die Betriebsart Heizen und AUS
ist im RC300 ein zusätzliches Temperaturniveau Warm-
Logamatic EMS plus – 6 720 801 111 (2012/08)
Systembeschreibung allgemein
wasser reduziert einstellbar, um die Regelung an
Bedarfszeiten für normal hohe bzw. reduzierten Sollwert
anzupassen.
Ladevorgang
Fällt die Speichertemperatur um den eingestellten Betrag
(Warmwasser-Hysterese, Grundeinstellung = 5 K)) unter
den Sollwert, beginnt im Heizbetrieb die Warmwasserbe-
reitung (automatische Nachladung). Dabei fordert die
Regelung einen erhöhten Sollwert (einstellbar auf der
Serviceebene RC300 und RC200) für die Kesselwasser-
temperatur, um eine schnelle Warmwasserbereitung zu
erreichen. Je nach Kesseltyp startet die Speicherlade-
pumpe erst, wenn die Kesselbetriebsbedingungen
erreicht sind („Pumpenlogik"). Sind keine Kesselbetriebs-
bedingungen vorhanden oder die vorhandenen sind
erreicht, so startet die Speicherladepumpe sofort oder auf
Wunsch auch erst, nachdem die Kesseltemperatur über
der Speichertemperatur liegt. Der Ladevorgang endet,
sobald die Warmwasser-Solltemperatur erreicht ist. Die
Regelung schaltet den Brenner ab und die Speicherlade-
pumpe geht nach einer fest eingestellten Pumpennach-
laufzeit außer Betrieb.
Zirkulation
Die Zirkulation sollte bei der Planung einer Heizungsan-
lage mit Warmwasserbereitung hinsichtlich eines hohen
Warmwasserkomforts grundsätzlich in Betracht kommen.
In der Warmwasserleitung wird dazu möglichst dicht an
den Entnahmestellen ein Abzweig mit Pumpe und Rück-
schlagklappe zurück zum Speicher installiert. Über diesen
Kreislauf zirkuliert das Warmwasser. Beim Öffnen einer
Warmwasser-Zapfstelle ist für den Benutzer sofort war-
mes Wasser verfügbar.
Bei größeren Gebäuden (Mehrfamilienhäusern, Hotels
usw.) ist die Installation von Zirkulationsleitungen auch
unter dem Aspekt des Wasserverlusts interessant. Bei
entlegeneren Zapfstellen dauert es ohne Zirkulationslei-
tung nicht nur sehr lange, bis warmes Wasser kommt,
sondern es fließt auch sehr viel Wasser ungenutzt ab.
Nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) sind Zirkula-
tionsanlagen mit selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur
Abschaltung der Zirkulationspumpen auszustatten. Im
Regelsystem hat die Zirkulationspumpe ein separates
Zeitprogramm. Dieses kann entweder individuell gestaltet
oder an die Zeitintervalle für den Heizbetrieb und/oder die
Warmwasserbereitung angelehnt sein. Innerhalb des
Heizbetriebs steuert die Regelung die Zirkulationspumpe
entweder im Intervall- oder im Dauerbetrieb an.
Zirkulationsleitungen sind nach den anerkannten Regeln
der Technik gegen Wärmeverlust zu dämmen. Zwischen
Warmwasseraustritt und Zirkulationseintritt darf die Tem-
peraturdifferenz nicht größer als 5 K sein. Die Zirkulati-
onsleitungen sind nach DIN 1988-3 bzw. nach DVGW-
Arbeitsblatt W553 (DVGW = Deutsche Vereinigung des
Gas- und Wasserfachs) zu dimensionieren. Gemäß
DVGW-Arbeitsblatt W551 sind in Kleinanlagen mit Rohr-
2
17