7.8
Lecktest
Der im GRAPHIX Controller integrierte Lecktest funktioniert nach dem Prinzip der
Druckanstiegsmessung über ein bekanntes Zeitintervall bei einem bekannten Volumen.
Die Leckrate Q
in
L
Dabei sind
Δp der Druckanstieg, die Differenz zwischen dem Druck zum Zeitpunkt t
Zeitintervalls und dem Druck am Anfang t
V das Volumen
Δt das Zeitintervall t
Das Gerät errechnet nach dieser Funktion jeweils nach Ablauf eines Zeitintervalls den
Leckratenwert und zeigt ihn an.
Beispiel:
In einer Vakuumapparatur steigt nach dem Absperren des Rezipienten von 20 l Inhalt von
der Pumpe der Druck während einer Messzeit von 30 min (= 1800 s) von 30 auf 40 mbar.
Die Leckrate (Undichtheit) ist dann gemäß obenstehender Gleichung:
(40 - 30) · 20
Q
=
=
L
1800
Um die Qualität der Messung beurteilen zu können, werden im Display neben dem zuletzt
ermittelten Wert
(
(
Abbildung 19, C, D, Seite 34) angezeigt. Sind die Werte stetig sinkend, so kann das
ein Anzeichen dafür sein, dass neben der eigentlichen Leckrate durch ein Leck (konstanter
Wert) auch ein variabler Anteil durch Ausgasung im Ergebnis eingeschlossen ist. Dieser
Anteil ist nicht konstant, und man kann das Ergebnis verbessern, indem man abwartet, bis
dieser Anteil klein gegen die eigentlich gesuchte Leckrate wird.
Sind die Werte dagegen sprunghaft und eventuell auch steigend oder gar negativ, so ist das
ein Zeichen für ein zu kurz gewähltes Zeitintervall.
Es ergeben sich noch weitere Nutzungsmöglichkeiten der Lecktest-Funktion:
Grundsätzlich können Sie mit einem bekannten Testleck auch rückwärts eine
Volumenbestimmung durchführen. Geben Sie dazu ein Volumen mit der Größe 1 l ein
und errechnen mittels Division des bekannten Leckratenwertes durch den gemessenen
Wert das Volumen. Für die Wahl des Zeitintervalls gilt das oben genannte, es wird in der
Volumenberechnung nicht berücksichtigt.
Bei einem bekanntermaßen ausreichend dichten Prüfvolumen können Sie das
Ausgasungsverhalten dokumentieren. Speziell bei der Überprüfung von Rest-
feuchtigkeit kann dies sehr hilfreich sein.
Bei Druckmessprinzipien mit hoher Gasartabhängigkeit (z.B. THERMOVAC-Sensoren
im Bereich > 5 mbar) können Sie neben dem integralen Lecktest – mit eingeschränkten
Möglichkeiten – auch eine lokale Lecksuche durch äußeres Besprühen der verdächtigen
Stelle mit Helium vornehmen. Hierzu ist aber ein gewisses Maß an Erfahrung
erforderlich.
94
mbar · l
errechnet sich wie folgt: Q
s
– t
e
0
10 · 20
-1
= 1,1·10
1800
Abbildung 19, B, Seite 34) auch die beiden vorher ermittelten Werte
=
L
0
mbar · l
s
∆p · V
∆t
e
GA300550402_001_C1 – 10/2016
= Ende des