5. Montage verschiedener Befestigungssysteme
5.1 Allgemeine Hinweise zur Dimensionierung
Ihre PV-Anlage auf dem Dach ist großen Kräften durch Schnee, aber vor allem Wind ausgesetzt. Eine unsachgemäße Befestigung
der PV-Anlage, insbesondere der Module, kann zu erheblichen Schäden an Objekten, wie auch Personenschäden führen. Die
folgenden Punkte sollten daher unbedingt Beachtung finden.
Die Anzahl der Befestigungspunkte am Dach ist immer abhängig von der jeweiligen Dachausführung, Gebäudehöhe,
Dachneigung, der Wind- und Schneelastzone, sowie von einer Vielzahl weiterer Faktoren.
Die Verträglichkeit der Materialpaarungen zwischen Dach und PV-Systems muss vor der Installation überprüft werden.
Rand- und Eckbereiche müssen nach EN 1991-1-4 (Eurocode 1) gesondert berücksichtigt werden, da je nach Gebäudetyp
verstärkte Belastungen durch Windsogkräfte auftreten können. Näheres hierzu entnehmen sie bitte der grafischen Anzeige der
Befestigungspunkte in unserer PV- Manager Software. Genaueres muss anhand der geltenden Normen berechnet und geprüft
werden. Hierbei empfiehlt es sich, eine Statikerin oder Statiker zu Rate zu ziehen.
Vor Beginn der Montage muss die bestehende Unterkonstruktion des Gebäudes oder Bauwerkes auf ausreichende Tragfähigkeit
geprüft werden. Hier sollte eine Nutzungsdauer von mehr als 20 Jahren berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall ist eine Fachkraft
für Dacheindeckungen bzw. Zimmereifachkraft sowie eine Statikerin oder Statiker hinzuzuziehen.
Generell muss vor Ort statisch geklärt werden, ob die Dachhaut verbunden mit der Unterkonstruktion (Stahlträger/Pfetten,
Sparren, Dachlatten, etc.) die zusätzlichen Druck- und Soglasten des PV-Systems aufnehmen kann.
Für die Dachdichtigkeit kann keine Systemgewährleistung übernommen werden, da diese überwiegend von der Qualität der
Montagedurchführung bzw. der nachträglichen Eindichtung abhängig ist. Die handwerklichen Fachregeln sowie Vorgaben und
Richtlinien der Herstellfirma der Dacheindeckung sind zu beachten. Unter normalen atmosphärischen Bedingungen
(Korrosivitätskategorien C1-C3 gemäß EN ISO 12944-2 und Umgebungstemperaturen von -30°C bis +50°C) bedarf es keines
zusätzlichen Korrosionsschutzes der Halterungsteile. Bei abweichenden Einsatzgebieten (z. B. Streusalzkontakt, direkte
Meeresnähe, säurehaltige und alkalische Umgebungen) sind zusätzlich geeignete Korrosionsschutzmaßnahmen zu treffen.
Die maximale zulässige Dachneigung und Modulgröße für das Montagesystem beträgt in Deutschland 75° und 2 m². Es wird
durch die Module laut MVV TB B 3.2.1.25 begrenzt. Für Dachneigungen >75° oder Module >2m² Fläche werden zusätzliche
Freigaben der örtlichen Baubehörden benötigt.
Unzulässige Änderungen sowie bestimmungswidrige Verwendung bei der Montage und an der Konstruktion führen zum
Ausschluss jeglicher Gewährleistungs- und Haftungsansprüche.
Version: 23.01
Stand: 01/2023
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