7.2.4 Nullpunkt, Richtungsdiskriminierung und oberer Kennlinienwert
Der Kennliniennullpunkt und der Strömungsnullpunkt müssen nicht identisch sein. Liegt der
Kennliniennullpunkt - unterster Abgleichpunkt - oberhalb des Strömungsnullpunktes, so wird die
Kennlinie um 10 % MBE linear nach unten extrapoliert, so dass ein erweiterter Funktionsbereich
für den FC01-CC entsteht.
Die Extrapolierung erfolgt aber nur bis zum theoretischen Nullpunkt, da das Messsystem nicht rich-
tungsselektiv arbeitet.
Sind Strömungsnullpunkt und Kennliniennullpunkt identisch, so sollte die zu Null ermittelte Stell -
größe um 300 bis 400 Digits erhöht werden, um die konvektionsbedingte Schwankung des Null -
punktes zu unterdrücken.
Wie nach unten, so wird der FC01-CC Funktionsbereich auch über den oberen Abgleichpunkt hin-
aus um 10 % MBE extrapoliert. So werden Fehlermeldungen beim geringfügigen Überschreiten
der Abgleichsbereichsendwerte vermieden. Der so erweiterte Kennlinienbereich steht auch im vol-
len Umfang bei der Festlegung des Analogausganges, der Grenzwerte, sowie des Bargraphs zur
Verfügung.
7.2.5 Neukurve / Altkurve
7.2.5.1 Neukurve
Um den Abgleich bzw. die Handeingabe einer neuen Kurve zu erleichtern und somit zu beschleu-
nigen, sind folgende Automatismen eingebaut.
1. Vorladen der Nullpunktstellgröße
Aufgrund parasitärer Wärmeübergänge wird ein großer Teil der Heizleistung (ca. 50 %) nicht
über das Medium, sondern über das Gehäuse und die elektrischen Anschlussdrähte trans-
portiert. Die Stellgröße Heizstrom liegt bei Strömung „Null" bereits bei einem Wert größer als
25 000 Digits.* Durch Vorladen des Einstellwertes für den unteren Abgleichpunkt mit diesem
Wert erübrigt sich das Durchfahren eines weiten Einstellbereichs, man spart Zeit.
* Bei entsprechender Wahl der Temperaturdifferenz (vorgeschlagene Werte siehe 7.2.1)
2. Lineares Vorladen der Zwischenwerte für Geschwindigkeit und Stellgröße
Der zwischen dem zuletzt gefahrenen und festgelegten Abgleichpunkt und dem Nullpunkt ver-
bliebene Abgleichbereich wird linear unter den verbliebenen Abgleichpunkten aufgeteilt. Dies
betrifft sowohl die Geschwindigkeitsgrößen als auch die Stellgrößen. Somit ist in der Regel
gewährleistet, dass nur noch ein kleiner Einstellbereich durchfahren werden muss.
(Voraussetzung - Punkt 1 ist erfüllt.)
In dieser Betriebsart - Neukurve - würde eine bereits existierende Kurve „Altkurve" gelöscht.
Wird die Neukurve komplett von Hand eingegeben, muss beim Verlassen des Menüs noch die
TK-Referenztemperatur eingegeben werden. (siehe 5.3.7)
Die TK-Referenztemperatur ist die Temperatur des Mediums, bei der die Kurve unter Betriebs -
temperaturbedingungen ermittelt wurde.
Werden für den Abgleich einer Neukurve Temperaturdifferenzen gewählt, die wesentlich klei-
ner als die empfohlenen Werte sind, so rutscht der Nullpunkt der Kennlinie zu kleineren
Y-Werten hin. Dann kann es vorkommen, dass der erste Abgleichwert unterhalb oder auf dem
Nullpunktvorladewert liegt. In diesem Fall sorgt die Software dafür, dass die Ausgangswerte für
die weiteren Stellgrößen jeweils unterhalb des ermittelten Vorgängerwertes liegen.
Technische Umsetzung der Anwenderkalibrierung
Strömungsmesser FC01-CC
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