Sicherheitstechnische Aspekte für das Anwenderprogramm
7
Rahmen für den sicherheitsgerichteten Einsatz
7.1.2
Funktionen des Anwenderprogramms
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Sicherheitshandbuch – MOVISAFE
Das E/A-Konzept der Anlage muss die Analyse der Feldkreise, d. h. die Art der Sen-
soren und Aktoren enthalten:
•
Sensoren (digital oder analog)
– Signal im Normalbetrieb (Ruhestromprinzip bei digitalen Sensoren, life-zero bei
analogen Sensoren)
– Signal im Fehlerfall
– Festlegung von sicherheitstechnisch erforderlichen Redundanzen (1oo2, 2oo3)
– Diskrepanzüberwachung und Reaktion
•
Aktoren
– Stellung und Ansteuerung im Normalbetrieb
– Sichere Reaktion/Stellung bei Abschaltung oder Energieausfall
Ziele bei der Programmierung des Anwenderprogramms:
•
leicht zu verstehen
•
leicht nachzuvollziehen
•
leicht zu ändern
•
leicht zu testen
Die Programmierung unterliegt keiner Einschränkung durch die Hardware. Die Funk-
tionen des Anwenderprogramms sind frei programmierbar.
•
Innerhalb der Logik werden ausschließlich Elemente nach IEC 61131-3 mit ihren
jeweiligen Funktionsbedingungen verwendet.
•
Die physikalischen Ein- und Ausgänge arbeiten generell im Ruhestromprinzip, d.
h. ihr sicherer Zustand ist 0. Dies ist bei der Programmierung zu berücksichtigen.
•
Das Anwenderprogramm enthält sinnvolle logische und/oder arithmetische Funk-
tionen ohne Rücksicht auf das Ruhestromprinzip der physikalischen Ein- und Aus-
gänge.
•
Die Logik soll übersichtlich konzipiert sein und verständlich dokumentiert für leich-
te Fehlersuche. Das schließt die Verwendung von Funktionsdiagrammen ein.
•
Beliebige Negierungen sind zulässig
•
Fehlersignale von Ein-/Ausgängen oder aus Logik-Bausteinen sind auszuwerten
Wichtig ist die Kapselung von Funktionen in selbst erstellten Funktionsbausteinen und
Funktionen aus Standardfunktionen. Dadurch kann ein Programm in Module (Funk-
tionen, Funktionsbausteine) klar strukturiert werden. Jedes Modul kann für sich ein-
zeln betrachtet werden, und durch das Zusammenschalten der Module zu einem grö-
ßeren Modul oder zu einem Programm ergibt sich eine fertige, komplexe Funktion.
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HM31