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Kohler Command PRO CV742 Handbuch Seite 47

Inhaltsverzeichnis

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Reinigen Sie die Komponenten und prüfen Sie dann
die Planheit von Zylinderkopf und Oberseite des
Kurbelgehäuses mit einer Platte oder Glasscheibe
und einer Fühlerlehre. Die höchstzulässige
Ebenheitsabweichung beträgt:
0,076 mm (0.003 in.) für eine 80-mm-Bohrung;
0,1 mm (0.004 in.) für eine 83-mm-Bohrung.
Inspizieren Sie gewissenhaft alle Bauteile des Ventil-
systems. Prüfen Sie die Ventilfedern und Befestigungs-
elemente auf übermäßigen Verschleiß und Verformung.
Überprüfen Sie die Ventile und den Bereich der Ventilsit-
ze auf starken Lochfraß, Risse und Verzug. Messen Sie
das Spiel der Ventilschäfte in den Führungen.
Startschwierigkeiten oder Leistungsverlust bei
hohem Kraftstoffverbrauch können ein Hinweis auf
defekte Ventile sein. Obwohl diese Symptome auch
bei abgenutzten Kolbenringen auftreten, sollten Sie
zunächst die Ventile ausbauen und überprüfen. Reinigen
Sie Ventilteller, Ventilsitzfl ächen und Ventilschäfte nach
dem Ausbau mit einer groben Drahtbürste.
Untersuchen Sie die einzelnen Ventile dann
gewissenhaft auf Schäden wie verbogene
Ventilteller, übermäßige Korrosion oder abgenutzte
Ventilschaftenden. Schadhafte Ventile ersetzen.
Ventilführungen
Wenn eine Ventilführung über die Verschleißgrenze
hinaus abnutzt, wird das Ventil nicht mehr geradlinig
geführt. Dies kann zum Einbrennen der Ventilsitzfl ächen
oder Ventilsitze und zu Kompressionsdruckverlust und
einem überhöhten Ölverbrauch führen.
Um das Spiel zwischen Ventilführung und Ventilschaft
festzustellen, müssen Sie die Ventilführung gewissen-
haft säubern und dann mit einem Tastkopfgerät den
Innendurchmesser der Führung messen. Messen Sie
anschließend mit einer Mikrometerschraube den Durch-
messer des Ventilschafts an mehreren Stellen, die Kon-
takt mit der Ventilführung haben. Verwenden Sie für die
Berechnung des Spiels den größten Schaftdurchmes-
ser, den Sie vom Durchmesser der Führung abziehen.
Falls das Einlassventilspiel mehr als 0,038/0,076 mm
(0.0015/0.0030 in.) oder das Auslassventilspiel mehr als
0,050/0,088 mm (0.0020/0.0035 in.) beträgt, müssen Sie
prüfen, ob der Ventilschaft oder die Ventilführung für das
übermäßige Spiel verantwortlich sind.
Der höchstzulässige Verschleiß (Innendurchm.) beträgt
7,134 mm (0.2809 in.) für die Einlassventilführung bzw.
7,159 mm (0.2819 in.) für die Auslassventilführung. Die
Führungen können nicht ausgebaut werden, sie lassen
sich jedoch auf 0,25 mm (0.010 in.) Übermaß aufreiben.
In diesem Fall müssen Ventilschäfte mit 0,25 mm
Übermaß verwendet werden.
Erfüllen die Führungen die Spezifi kation, während je-
doch die Ventilschäfte über die Verschleißgrenze hinaus
abgenutzt sind, müssen Sie neue Ventile einbauen.
24 690 48 Rev. --
Zerlegen/Inspektion und Wartung
Ventilsitzringe
In den Zylinderkopf sind an Einlass- und Auslassventil
Ventilsitzringe aus gehärtetem Legierungsstahl
eingepresst. Die Ventilsitzringe können nicht
ausgewechselt werden, lassen sich jedoch nacharbeiten,
wenn sie nicht zu stark durch Lochfraß oder Verformen
beschädigt sind. Falls die Ventilsitze gerissen oder stark
verformt sind, muss der Zylinderkopf ersetzt werden.
Beachten Sie beim Nacharbeiten der Ventilsitzringe die
Anweisungen, die dem verwendeten Ventilsitzfräser
beiliegen. Zum abschließenden Nachschneiden
des Ventilsitzwinkels ein 89°-Ventilsitzdrehgerät
entsprechend den Angaben verwenden. Schneiden Sie
gemäß Spezifi kation den 45°-Winkel der Ventilsitzfl äche
und den korrekten Ventilsitzwinkel (44,5°, Hälfte des
89°-Winkels), um den gewünschten 0,5° (1,0° im
Vollschnitt) Interferenzwinkel zu erhalten, bei dem sich
der maximale Druck am Außenrand von Ventilteller und
Ventilsitz ergibt.
Läppen der Ventile
Nachgeschliffene und neue Ventile müssen geläppt
werden, um einen einwandfreien Sitz zu gewährleisten.
Zum abschließenden Läppen eine Ventilsitz-Schleifma-
schine mit Saugnapf verwenden. Tragen Sie eine feine
Einschleifpaste auf den Ventilsitz auf und drehen Sie
das Ventil dann mit der Schleifmaschine in seinem Sitz.
Setzen Sie den Schleifvorgang fort, bis Ventilsitz und
Ventilteller einwandfrei glatt sind. Reinigen Sie den Zy-
linderkopf anschließend sorgfältig mit Seife und heißem
Wasser und entfernen Sie alle Reste der Einschleifpas-
te. Tragen Sie auf den getrockneten Zylinderkopf als
Rostschutz eine dünne Schicht Öl SAE 10 auf.
Einlassventilschaftdichtung
Die Einlassventile dieser Motoren sind mit
Ventilschaftdichtungen versehen. Bauen Sie stets neue
Dichtungen ein, wenn die Ventile aus dem Zylinderkopf
ausgebaut wurden. Verschlissene und beschädigte
Dichtungen müssen in jedem Fall ersetzt werden.
Verwenden Sie auf keinen Fall eine alte Dichtung erneut.
Inspektion der hydraulischen Stößel
Untersuchen Sie die Unterseite der hydraulischen Stößel
auf Verschleiß und Schäden. Wenn die Stößel ersetzt
werden müssen, tragen Sie vor dem Einbau jeweils eine
dicke Schicht Kohler-Schmiermittel auf die Unterseite
der Stößel auf.
Entlüften der Stößel
Um ein Verbiegen der Stößelstange oder Brechen des
Kipphebels zu verhindern, muss vor dem Einbau das
überschüssige Öl aus den Stößeln herausgepresst
werden.
1. Schneiden Sie dazu das Ende einer alten
Stößelstange auf 50-75 mm (2-3 in.) Länge ab und
spannen Sie es in das Futter einer
Ständerbohrmaschine ein.
2. Legen Sie einen Lappen oder Putzlumpen auf den
Bohrmaschinentisch und stellen Sie den Stößel mit
dem offenen Ende nach oben auf.
3. Bewegen Sie die eingespannte Stößelstange nach
unten, bis sie den Druckbolzen im Stößel berührt.
Führen Sie 2 oder 3 langsame Pumpstöße des
Druckbolzens aus, um das Öl aus der Zulaufbohrung
seitlich am Stößel herauszupressen.
KohlerEngines.com
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