Kraftstoffanlage
Elektromagnetische Abstellvorrichtung
Die Vergaser haben eine elektromagnetische Abstellvor-
richtung. Das Magnetventil ist am Schwimmergehäuse
befestigt. Das Magnetventil enthält einen federvorge-
spannten Stift. Dieser wird eingezogen, wenn über das
Kabel 12 Volt angelegt werden, und gibt damit die Kraft-
stoffzufuhr zur Hauptdüse frei. Stromlos stellt sich der
Stift wieder zurück und unterbricht den Kraftstoffzufl uss.
Mit dem folgenden einfachen Test kann bei abgestelltem
Motor festgestellt werden, ob der Abstellmagnet
einwandfrei funktioniert.
1. Sperren Sie den Kraftstoffzufl uss ab und nehmen
Sie das Magnetventil vom Vergaser ab. Nach dem
Lösen und Entfernen des Abstellmagneten tritt
Kraftstoff aus dem Vergaser aus. Halten Sie einen
Behälter bereit, um den Kraftstoff aufzufangen.
2. Wischen Sie die Spitze des Magnetventils mit einem
Putzlappen ab oder blasen Sie sie mit Druckluft
sauber, um den verbleibenden Kraftstoff zu entfernen.
Bringen Sie den Abstellmagneten an einen Ort, der
gut belüftet ist und an dem keine Kraftstoffdämpfe
vorhanden sind. Sie benötigen eine 12-V-Spannungs-
quelle, die ein- und ausgeschaltet werden kann.
3. Vergewissern Sie sich, dass die Spannungsquelle
ausgeschaltet ist. Schließen Sie das Pluskabel der
Spannungsquelle an das rote Kabel des Magnetven-
tils an. Schließen Sie das Minuskabel der Spannungs-
quelle an das Gehäuse des Abstellmagneten an.
4. Schalten Sie die Spannungsquelle EIN und
beobachten Sie den Stift im Magnetventil. Der Stift
muss sich beim Einschalten zurückziehen und in
ausgeschaltetem Zustand in Ausgangsposition
zurückstellen. Wiederholen Sie diesen Test zur
Funktionsprüfung mehrmals.
Kraftstofffl uss im Vergaser
Schwimmer
Der Kraftstoffstand im Schwimmergehäuse wird von
Schwimmer und Schwimmernadel konstant gehalten.
Bei abgestelltem Motor unterbricht die Auftriebskraft
des Schwimmers den Kraftstofffl uss. Wenn der
Kraftstoff verbraucht ist, sinkt der Schwimmer und der
Kraftstoffdruck hebt die Schwimmernadel aus ihrem Sitz,
so dass weiterer Kraftstoff in das Schwimmergehäuse
einströmen kann. Bei abnehmendem Bedarf
überwindet die Auftriebskraft des Schwimmers erneut
den Kraftstoffdruck, der Schwimmer steigt bis zur
vorgegebenen Höhe und unterbricht den Kraftstofffl uss.
Leerlaufsystem mit Übergangseinrichtung
Bei niedrigen Drehzahlen läuft der Motor nur über das
Leerlaufsystem. Dabei wird eine genau bemessene
Luftmenge durch die Leerlaufl uftdüsen eingesaugt und
der Kraftstoff durch die 2 Hauptdüsen und dann durch die
Leerlaufkraftstoffdüsen angesaugt. Luft und Kraftstoff wer-
den in der Leerlaufkraftstoffdüse vermischt und strömen
zur Übergangsbohrung aus. Aus der Übergangsbohrung
gelangt das Luft-/Kraftstoffgemisch in die Anreicherungs-
kammer. Aus der Anreicherungskammer strömt das Luft-/
Kraftstoffgemisch durch die Leerlaufkanäle geregelt ein.
Bei niedriger Leerlaufdrehzahl - wenn das Unterdrucksi-
gnal schwach ist - wird das Luft-/Kraftstoffgemisch durch
die Einstellung der Leerlauf-Gemischregulierschrauben
geregelt. Dieses Gemisch wird danach mit dem Hauptluft-
24
strom vermischt und gelangt in den Motor. Mit zunehmen-
der Öffnungsstellung der Drosselklappe wird mehr Luft-/
Kraftstoffgemisch durch die fest eingestellten, kalibrierten
Anreicherungsbohrungen eingesaugt. Sobald sich die
Drosselklappe weiter öffnet, verstärkt sich das Unter-
drucksignal und das Hauptdüsensystem wird wirksam.
Hauptdüsensystem (hohe Drehzahl)
Bei hohen Drehzahlen bzw. bei Volllast läuft der Motor
über das Hauptdüsensystem. Indem eine genau
bemessene Luftmenge durch die 4 Luftdüsen einströmt,
wird der Kraftstoff durch die Hauptdüsen angesaugt.
Luft und Kraftstoff vermischen sich in den Mischrohren
und gelangen dann in den Hauptluftstrom, in dem eine
weitere Vermischung von Kraftstoff und Luft erfolgt.
Dieses Gemisch wird in den Brennraum des Motors
eingeleitet. Der Vergaser hat einen fest eingestellten
Hauptkreislauf; es ist keine Einstellung möglich.
Vergasereinstellungen
HINWEIS: Nehmen Sie Vergasereinstellungen immer
erst vor, nachdem sich der Motor auf
Betriebstemperatur erwärmt hat.
Aufgabe des Vergasers ist es, dem Motor ein auf den
jeweiligen Betriebszustand abgestimmtes Kraftstoff-
Luft-Gemisch zuzuführen. Die Haupt-Kraftstoffdüse ist
werkseitig voreingestellt und lässt sich nicht nachstellen.
Die Leerlaufgemisch-Regulierschrauben werden
ebenfalls beim Hersteller eingestellt und müssen
normalerweise nicht nachgestellt werden.
Einstellen der Leerlaufdrehzahl
HINWEIS: Die exakte niedrige Leerlaufdrehzahl ist von
der jeweils angetriebenen Maschine abhän-
gig. Schlagen Sie hierzu die Empfehlungen
des Geräteherstellers nach. Die niedrige bzw.
geregelte Leerlaufdrehzahl der Motoren in
der Grundversion beträgt 1500 U/min.
Stellen Sie den Handgashebel auf Leerlauf oder
Langsam. Drehen Sie die Leerlaufdrehzahl-
Einstellschraube fest oder los, bis die Leerlaufdrehzahl
1500 U/min (± 75 U/min) beträgt.
Einstellung der geregelten Leerlaufdrehzahl (falls
eingebaut)
1. Halten Sie den Drehzahlhebel auf Abstand zum
Vergaser, so dass der Drosselklappenhebel an der
Leerlaufdrehzahl-Einstellschraube des Vergasers
anliegt. Starten Sie den Motor und lassen Sie ihn
warmlaufen; stellen Sie die Schraube dann auf ca.
1500 U/min ein. Messen Sie die Drehzahl mit einem
Tachometer. Drehen Sie die Einstellschraube (innen)
im Uhrzeigersinn (hinein), um die Drehzahl zu
erhöhen, bzw. gegen den Uhrzeigersinn (heraus),
um die Drehzahl zu verringern.
2. Lassen Sie den Drehzahlhebel los und stellen Sie
sicher, dass sich der Drosselklappenhebel in der
Mittelstellung befi ndet. Drehen Sie die Einstell-
schraube des geregelten Leerlaufs, bis die vom
Gerätehersteller empfohlene Leerlaufdrehzahl (1800
U/min) erreicht ist. Einige Motoren haben eine
Biegelasche, um diese Drehzahl einzustellen.
Biegen Sie die Lasche mit einer Zange, um die
empfohlene Drehzahl zu erhalten. Die geregelte
Leerlaufdrehzahl ist um ca. 300 U/min höher als die
abgesenkte Leerlaufdrehzahl.
KohlerEngines.com
24 690 48 Rev. --